Sie werben sogar mit OB Hilbert: Wie kommt der Dresdner Opernball in die Wüste?
Dresden - Ein Wort fehlt und schon geht es weiter? Am Dienstag steigt im pompösen Dubai der "Dresdner Opernball", inszeniert von Hans-Joachim Frey (57), Impresario des "Dresdner SemperOpernballs". Mit diesem wird die Sause in der Wüste auch beworben, mit der Stadt Dresden hat sie aber recht wenig zu tun.
Eigentlich sollte der Ball mit starker russischer Beteiligung schon im März stattfinden, doch dann überfiel Putin die Ukraine.
Die Veranstalter sagten ab: "Unter den gegebenen Umständen Opernbälle und Galas als Feste der kulturellen Begegnung und der Lebensfreude zu feiern, ist leider nicht möglich", so die Begründung.
Was sich seitdem verändert hat, beantwortete die "Dresdner Opernball GmbH" bis Redaktionsschluss nicht.
Dafür gab es Ende September in Dubai selbst eine Pressekonferenz: Hier stellte Frey den Ball in Tradition des Dresdner SemperOpernballs vor, zeigte dazu auch Bilder des Dresdner Oberbürgermeisters Dirk Hilbert (51, FDP).
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Man könne das nicht unterbinden heißt es aus dem Rathaus - Man habe die Markenrechte nicht
Auf Nachfrage gab die Dresdner Stadtverwaltung bekannt, dass weder sie noch der OB in Organisation und Durchführung des Balls eingebunden seien.
"Da der Begriff 'Dresdner Opernball' nicht durch die Stadt geschützt ist - wie etwa die Marke 'Dresdner Stollen' durch den Stollenschutzverband - gibt es für uns keine Möglichkeit, eine Nutzung einzuschränken", erklärt Rathaussprecher Kai Schulz (48).
Eine Positionierung, die Dissidenten-Stadtrat Johannes Lichdi (58) nicht weit genug geht: "Herr Frey geht mit dem guten Namen dieser Stadt bei den Diktatoren hausieren. Es wäre wünschenswert, wenn sich die Stadt davon distanziert."
Titelfoto: Westend61/imago, Itar-Tass/Imago