Dresden - Nach der großen Kritik an Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (59, Grüne), die aus Kostengründen fast alle Brunnen auf dem Trockenen lassen will, verteidigt jetzt die grüne Stadtratsfraktion die Entscheidung.
Gleichzeitig arbeitet sie an einem Rettungsplan, wie das kühle Nass doch noch sprudeln könnte.
Es fehlt ein sechsstelliger Betrag, maximal 400.000 Euro: Um Kosten für Strom und Wasser zu sparen, will die Verwaltung nur acht von rund 100 Brunnen anstellen - und das in erster Linie nur, um zu testen, ob diese nach Reparaturen ordnungsgemäß funktionieren.
Entgegen vieler Behauptungen seien jedoch die Einschränkungen - "verursacht durch die Budgetvorgaben des Oberbürgermeisters" - nicht überraschend gekommen, teilt die grüne Stadtratsfraktion mit.
Tatsächlich waren die Räte des Umweltausschusses Ende Februar von Jähnigen schriftlich informiert worden, dass die Aussetzung des Betriebs der Brunnen erwartbar sei.
"Die Priorität der Umweltbürgermeisterin, zuerst die Sicherheit von Spielplätzen und die notwendige Bewässerung von Bäumen abzusichern, ist absolut nachvollziehbar. Tote Bäume kann man nicht wiederbeleben, abgestellte Brunnen schon", verteidigt Stadtrat Torsten Hans (54, Grüne) seine Parteikollegin.
Grüne wollen Dresdner Brunnen wieder sprudeln lassen
Um die Brunnen-Saison dennoch zu retten, wollen die Grünen erreichen, dass die Wasserspiele grundsätzlich nicht mehr als optional - also verzichtbar - angesehen werden, sondern "als wichtiges Element für den Gesundheitsschutz" Teil des Hitzeaktionsplans der Stadt werden.
Der wird gerade vom Rathaus erarbeitet, soll die Dresdner vor zunehmender Hitzebelastung als Folge des Klimawandels schützen.
Die Fraktion fordert die Stadt darum auf, die Brunnen nach ihrer kühlenden Wirkung zu gewichten und die Kosten für den Betrieb der wichtigsten Brunnen zu ermitteln.
Hans: "Um die Unterfinanzierung des Stadtgrünamtes abzufedern, sollten die Brunnen zudem aus dem städtischen Gesamthaushalt finanziert werden."