Anwohner-Ärger: Neue Radwege kosten Parkplätze
Dresden - Des einen Freud ist des anderen Leid. Nach knapp acht Wochen stehen die Umbauarbeiten an der Wernerstraße zwischen Lübecker Straße und Columbusstraße kurz vor ihrem Abschluss.
Damit können Radfahrer dort nun trotz des vielen Verkehrs sicher radeln. Leidtragende sind jedoch die autofahrenden Anwohner.
Denen fehlen nun nämlich 38 Parkplätze.
"Die Verkehrszahlen erforderten eine bauliche Anpassung und getrennte Wege für Autos und Radfahrer", erklärt Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (43, Grüne).
Wegen der Zentralhaltestelle Kesselsdorfer Straße sind pro Tag 5000 Fahrzeuge mehr auf der Straße unterwegs als zuvor. Mit den Fahrradschutzstreifen, die noch bis nächste Woche rot eingefärbt werden, werde den Autofahrern nun signalisiert, dass sie versuchen sollen, ihre Spur zu halten.
Beim Parken müssen sie noch bis Herbst nächsten Jahres auf Nebenstraßen ausweichen. Erst dann sollen auf dem Gehweg an der Nordseite 17 neue Stellflächen geschaffen werden.
Zum Parken ist der zwar jetzt schon breit genug, verboten ist es trotzdem. "Wir können ihn nicht freigeben, denn dafür sind die Borde zu hoch", sagt Schmidt-Lamontain. Deshalb müssen abgesenkte eingebaut werden. Dafür laufen die Planungen. "Das Absenken der Borde hätte im Zuge der Bauarbeiten direkt mitgemacht werden müssen", ärgert sich FDP-Stadtrat Christoph Blöder (38).
Stattdessen entstehe ein unnötiger Parkplatzsuchverkehr.
Bei den Anwohnern gehen die Meinungen auseinander. "Ich finde das gut. Das war längst überfällig", findet Stefan Kemanski (38). Mit den parkenden Autos sei die Straße vorher zu eng gewesen. Im Laden "Die Marmeladen Mädchen" ist man dagegen wenig begeistert. "Es ist unverständlich, dass es keine Parkbuchten mehr gibt. Wo sollen die Anwohner denn parken", ärgert sich Mitarbeiterin Romy Rodriguez (36).
Titelfoto: Steffen Füssel