Dresden isst bunt: Hier wird über der Elbe getafelt
Dresden - Rote-Bete-Suppe mit saurer Sahne, Hefebrötchen mit Knoblauch, Papageienkuchen, Obstspieße und dazwischen jede Menge gute Gespräche und Musik: Vereine, Institutionen und Firmen haben am Montag die Augustusbrücke und den Schloßplatz in Dresdens größte Freiluft-Gaststube verwandelt.
Bis zum Abend konnten sich an den 240 aufgestellten Tischen Gäste verköstigen lassen. Einer von ihnen: Ministerpräsident Michael Kretschmer (47).
Er ließ sich vom syrischen Mediziner Abed Sarraf (33) zu einer Kostprobe verleiten - und das, obwohl der Regierungs-Chef auf Süßes eher verzichtet. Bei Halawet el jiben - einer arabischen Süßspeise aus Mozzarellakäse - wurde aber auch Sachsens Landesvater schwach: "Sehr gut, lecker!"
Auf die Frage, ob sich der Internist wohlfühlt in Dresden, antwortete er: "Ja, das tue ich. Aber es gibt leider noch immer viele Vorurteile und ein gewisses Schubladendenken. Da muss man etwas dagegen tun - in positiver Weise."
Die lange Tafel zwischen der Neu- und Altstadt war auf jeden Fall ein starkes Signal für Zusammenhalt und Miteinander in der Landeshauptstadt.
Michael Kretschmer: "Das ist wirklich eine tolle Initiative aus der Bürgerschaft, die Mut macht. Hier suchen Menschen das Verbindende."
Titelfoto: Ove Landgraf