In der Johannstadt legt wieder ein Schiff an
Dresden - Seit April ist der legendäre Piratenspielplatz am Fährgarten Johannstadt stillgelegt. Wegen irreparabler Schäden am Holz musste der Piratenkahn abgebaut werden, es blieb nur ein Stück Heck. Aber es gibt Licht am Horizont: Die Stadt hat Geld für ein neues Boot freigeschaufelt.
Noch im Sommer war unklar, woher die Mittel für ein Ersatzschiff kommen sollten.
Nun bewilligte der Stadtbezirksbeirat Altstadt 37.000 Euro für ein ganz neues Boot, Ende des Jahres soll es aufgestellt werden.
Wie ein Piratenschiff sieht das nicht aus - es ist ein gewöhnliches Spielschiff aus dem Katalog eines bayrischen Spielgeräteherstellers, das online ab rund 14.000 Euro netto zu haben ist.
Damit das in die Johannstadt passt, ließ die Stadt Änderungen vornehmen. "Die Spielgeräte müssen mobil sein, um sie bei Hochwasser beräumen zu können. Aus dem einteiligen ortsfesten Katalogprodukt musste deshalb ein zweiteiliges mobiles Gerät entwickelt werden."
Das neue Spielschiff erhält einen Schriftzug
Auf Wunsch der Verwaltung wurde das Gerät außerdem knallgelb angepinselt, mit dem Schriftzug "Johanna" versehen.
Knallgelb sind die Boote, die am Fähranleger verkehren. Johanna ist der Name der Elbfähren.
Deutlich: der Bezug zur Johannstadt. Unklar: Kann der Spielplatz mit dem neuen Gerät noch "Piratenspielplatz" genannt werden? Das gerettete Teilstück des alten Kahns (2003 eröffnet) soll zwar bleiben.
Doch das neu angeschaffte Spielgerät macht überhaupt keinen piratigen Eindruck. Immerhin ist eine zweite Spielplatzerweiterung geplant. Dann sollen die Dresdner an der Gestaltung beteiligt werden.
Titelfoto: Steffen Füssel