Silbermond bei den Filmnächten: Viele Gefühle und klare (Polit-)Kante
Dresden - Schon lange nicht mehr haben 12.000 Fans bei den Filmnächten ein solch emotionales Konzert gefeiert. Und wenn man schon halb besoffen ist vor Glück, kommt dann plötzlich noch ein Superstar auf die Bühne!
Was ist los? Was ist passiert? Die Bautzner Band Silbermond spielte am Freitag und Sonnabend am Elbufer, letzteres war für sie das 24. Konzert in diesem Sommer. Und die Vorfreude riesig, wie Frontfrau Stefanie Kloß (39) berichtete: "Endlich wieder in der Heimat. Das ist verrückt, surreal. Hier ist ein ganz besonderer Ort."
Die Musiker wollten viel Nähe – es gab nicht nur zahlreiche Ausflüge auf den Steg direkt vor der Bühne. Sängerin Stefanie ließ sich auch per Stagediving zum Dach der Tontechnik tragen, wohin ihr Gitarrist Thomas Stolle (40) mit Bruder Johannes (42, Bass) und Schlagzeuger Andreas Nowak (41) folgten. Dort, inmitten des Publikums, war es wirklich wie Klassentreffen und Heim- und Ankommen mit all den Liedern vom ersten Album 2004 bis zum aktuellen Werk "Auf Auf".
Selbst Edel-Fans wie Kim (24) aus Hameln, Julia (33) aus Ratingen und Jana (27) aus Lörrach, die zusammen schon fast 200 Konzerte von Silbermond gesehen haben, waren hingerissen von dem Abend: "Das war einzigartig, ein unglaubliches Erlebnis", strahlte Erzieherin Kim.
Um ihren Idolen ganz nah zu sein, hatten sie sogar vorm Eingang campiert.
Herbert Grönemeyer singt mit Silbermond
Ungläubig-frenetischer Jubel dann gegen 22 Uhr, als (nach Felix Räuber von Polarkreis 18 am Freitag) plötzlich Herbert Grönemeyer (68) am Samstagabend auf die Bühne kam. Die Ruhrpott-Ikone, Anfang Juni selbst noch im Harbig-Stadion zu Gast, performte mit der Band "Mein Osten", "Mensch" und "Alkohol" - die Menge: selig.
Aber wie auch Stefanie Kloß ("Unsere Position ist klar, wo wir das Kreuz nicht machen. Wir wollen eine freie und offene Gesellschaft.") waren ihm politische Ansagen wichtig: "Ruppig und liebevoll werden wir uns dafür einsetzen, dass diese Demokratie erhalten bleibt."
Nach reichlich zwei Stunden gab es dann einen langen und liebevollen Abschied. Seele volltanken vor anstrengenden Zeiten.
Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis (2)