Entscheidung steht aus: Hängepartie um die Filmnächte
Dresden - Die Veranstalter fordern eine schnelle Klärung, doch das Ringen um die Zukunft der Filmnächte am Elbufer zieht sich weiter in die Länge. So vertagte der Wirtschaftsförderungs-Ausschuss jetzt die Behandlung einer geheimen Ausschreibungs-Vorlage des Rathauses, in der die Verwaltung etwa das Fünffache der bisher gezahlten Gebühr vorsieht. Nun will das Rathaus die Kündigungsfrist verstreichen lassen.
Klar ist bislang: Nur für dieses und das kommende Jahr ist das Freiluft-Spektakel inklusive "Kaisermania" am Königsufer gesichert.
Danach soll die Veranstaltung neu ausgeschrieben werden.
Das hatte der Stadtrat vergangenen Juni auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen. In einer nicht öffentlichen Vorlage sieht die Verwaltung künftig jährlich mindestens 180.000 Euro Konzessionsentgelt vor - bislang zahlte der Veranstalter PAN rund 35 000 Euro.
Bieter können im Vergabeverfahren aber auch höhere Entgelte anbieten, heißt es im Papier.
Trotz monatelanger Diskussion und knappen Zeitplans vertagte der Wirtschaftsförderungs-Ausschuss am Mittwoch die Behandlung - auf Bestreben der CDU, worüber sich Linken-Fraktions-Chef André Schollbach (45) ärgert: "Diese Hinhaltetaktik droht die Zukunft der beliebten und erfolgreichen Filmnächte zu gefährden". CDU-Stadtrat Steffen Kaden (53) weist die Kritik zurück.
So habe die Verwaltung bereits signalisiert, vom diesjährigen Kündigungsrecht (bis Ende März) keinen Gebrauch zu machen.
CDU-Fraktion will beschlossene Neuausschreibung rückgängig machen
Das würde bedeuten, dass die Veranstalter auch für 2026 planen könnten, wenn sie das wollen.
So sieht es auch eine weitere Vorlage des Rathauses vor, die allerdings ebenfalls vertagt wurde.
PAN-Mitgeschäftsführer Philip Hartmanis (45) fordert trotz möglicher Galgenfrist ein Ende des Hin und Hers.
"Wir brauchen keine stillschweigende Verlängerung, sondern eine klare Perspektive."
Das will auch die CDU-Fraktion erreichen, die beschlossene Neuausschreibung mittels Ratsantrag rückgängig machen und mit den PAN-Veranstaltern verlängern.
"Zu marktüblichen Konditionen", wie Kaden sagt. Ob die von der Verwaltung geforderte fünffache Summe dazu zähle, müsse genau geprüft werden.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/imagebroker, Agentur Sender und Empfänger