Nach dreieinhalb Jahren Folter: Dresdner Familienvater ist dem Kuba-Knast entkommen
Dresden - Während eines Familienbesuchs filmte der Deutsch-Kubaner Luis Frómeta Compte (62) eine regimekritische Demo in Havanna. Daraufhin landete der Dresdner im berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis "Combinado del Este", wurde dort schwer misshandelt. Nach dreieinhalb Jahren kann seine Familie aufatmen.

"Endlich! Wir können es nicht glauben. Unser Papa ist endlich frei", schrieb Tochter Janie Frómeta (37) auf Facebook.
Ihr Vater sei nun bei seiner Familie in Kuba untergebracht, in Sicherheit.
Die letzten Jahre waren ein echter Alptraum: Der ehemalige DDR-Gastarbeiter filmte im Juli 2021 eine der zahlreichen Massendemos gegen die Ein-Parteien-Diktatur auf Kuba.
Dabei wurden hunderte Menschen festgenommen. So auch Luis.
Im Kuba-Knast wurde ihm unter anderem "Aufruhr" vorgeworfen. Unter Schlägen und der Androhung, ihn zu erschießen, sollte er gestehen, von der Bundesrepublik beauftragt worden zu sein.




Sogar Bundestagsabgeordnete kämpften für Luis Frómeta Compte

Nach mehreren Prozessen wurde er zu 15 Jahren Knast verurteilt. "Ich habe meinen Mann zweimal weinen sehen: als seine Mutter gestorben ist und im Gefängnis", sagte seine Frau Silke (58) damals zur TAG24.
Seitdem kämpften seine Familie, mehrere Bundestagsabgeordnete, die EU-Menschenrechtsbeauftragte und eine UN-Arbeitsgruppe um Luis Frómeta Compte.
"Im Geist des ordentlichen Heiligen Jahrs 2025 lässt der kubanische Staat Leute frei, die eine Strafe verbüßt haben", kündigte das kubanische Außenministerium im Januar an.
Luis ist wohl einer davon. Und schon bald wieder in Dresden.
Titelfoto: Bildmontage: picture alliance/dpa/Janie Frometa Compte, picture alliance / dpa