Anwohner gehen auf die Barrikaden: Rathaus kontert Bedenken gegen Solarpark

Dresden - Seit zwei Monaten sind Pläne des Dresdner Unternehmens Solgate bekannt, mitten im Rähnitzer Wohngebiet einen Solarpark zu bauen. Etliche Anwohner legten Widerspruch gegen das Bauprojekt ein. Manche Bedenken kontert die Stadt.

Diese Fläche war mal eine Streuobstwiese. Seit Februar wird ein Solarpark gebaut.  © Petra Hornig

Zum Beispiel die Frage, warum überhaupt eine Baugenehmigung erteilt wurde: Voriges Jahr wurde der Bau noch abgelehnt. Wie das Rathaus in einer Antwort an die Fraktion Team Zastrow erklärt, wandte sich Solgate daraufhin ans Regionalministerium als oberste Bauaufsichtsbehörde.

Das wertete den Solarpark wegen seiner Lage nahe der Autobahn als "privilegiertes Vorhaben" - nur deshalb kann der Solarpark im Wohnviertel gebaut werden.

Und das, obwohl die künftige Solarpark-Fläche laut Flächennutzungsplan für die Landwirtschaft gedacht ist.

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Jetzt betont die Stadt die "geringe Flächennutzung" der rund 6300 Quadratmeter großen Solaranlage. Auf den restlichen 43.700 Quadratmetern lasse sich die Zweckbestimmung "immer noch verwirklichen".

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Geplanter Solarpark mitten in Dresden-Rähnitz

Im Dresdener Norden soll ein großer Solarpark entstehen. Dagegen regt sich Widerstand. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Unbegründet seien außerdem Bedenken ums Mikroklima vor Ort. Zwar gebe es dazu keine genaueren Untersuchungen, doch das Rathaus prognostiziert: "Es ist grundsätzlich nicht mit einer erheblichen negativen Änderung des lokalen Klimas im unmittelbaren Bereich der Siedlung Am Torfmoor zu rechnen."

Wie verhält es sich eigentlich mit der Netzbelastung durch die Einspeisung von Solarstrom? Denn übersteigt das Stromangebot die Nachfrage, sind negative Strompreise die Folge, muss der Produzent also draufzahlen.

Kein Problem für die Stadtverwaltung - bei der baurechtlichen Prüfung des Vorhabens sei dieser Aspekt "kein zu berücksichtigender Belang".

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