DVB-Putztrupp: Hier wird das Coronavirus weggewischt

Dresden - Sie haben momentan den wichtigsten Job der DVB: Rund um die Uhr desinfizieren 90 Fachleute Busse und Bahnen im Akkord.

Lars Schulze (34) reinigt in einer Straßenbahn die Haltegriffe.
Lars Schulze (34) reinigt in einer Straßenbahn die Haltegriffe.  © Steffen Füssel

So soll die Ansteckungsgefahr minimiert und Fahrgästen ein Teil der Angst vor dem Coronavirus genommen werden. 

Gleichzeitig bewahrt der Job die Kollegen vor der Kurzarbeit."Wenn wir eine gute Arbeit machen und es schaffen, dass sich weniger Leute anstecken, dann leisten wir einen echten Beitrag für die Stadt. Wir wollen, dass die Fahrgäste zurückkehren", so Peter Gäbler (63), Chef der Sasse Traffic Logistic. 

30 von Gäblers Leuten reinigen dabei seit Beginn der Pandemie nachts die Fahrzeuge in den Depots. 60 Kollegen sind jetzt neu dazugekommen.

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Die Teams (drei Kollegen) sind von 6 bis 18 Uhr an 20 Endhaltestellen der DVB positioniert. 

80.000 Euro Exra-Kosten

Julius Trinczek (31) ist Gebäudereinigermeister und staatlich geprüfter Desinfektor. Er protokolliert die Reinigung, notiert zum Beispiel die Wagennummer.
Julius Trinczek (31) ist Gebäudereinigermeister und staatlich geprüfter Desinfektor. Er protokolliert die Reinigung, notiert zum Beispiel die Wagennummer.  © Steffen Füssel

Zwischen drei und acht Minuten Zeit bleiben dann, um Griffstangen, Halteschlaufen, Entwerter, Ticketautomaten und Türöffner mit einer speziellen Seifenlauge, die Bakterien und Viren abtötet, zu reinigen.

95 Prozent aller Fahrzeuge werden so ein zweites Mal am Tag desinfiziert. Das Personal dafür wurde deutschlandweit etwa von Flughäfen zusammengezogen.

"Dort hätten die Kollegen in Kurzarbeit gemusst, hier können sie arbeiten", so Gäbler. Viele sind zudem in einem Dresdner Hotel untergebracht. 

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80 .000 Euro lassen sich das die DVB pro Monat extra kosten.

DVB zurück zum Normalmodus

Fahrzeugreiniger Detlev Papke (63) desinfiziert das Cockpit.
Fahrzeugreiniger Detlev Papke (63) desinfiziert das Cockpit.  © Steffen Füssel

"Die zusätzliche Desinfektion war Wunsch und Erwartungshaltung unserer Kunden. Zudem hilft es, Infektionen zu verhindern", so Sprecher Falk Lösch (55).

Die Verkehrsbetriebe sind momentan auf dem Weg zurück zum Normal-Modus. Über 90 Prozent der Busse und Bahnen fahren wieder regulär. Die Fahrgastzahlen (600 .000 pro Werktag) haben sich nach dem Corona-Rückfall auf 150 .000 Nutzer aktuell leicht auf über 200. 000 erhöht.

Noch immer sind Werkstatt-Teams und Leitstelle im Notbetrieb. Die Teams wurden verkleinert und bleiben stabil. 

So hätte die drohende Quarantäne einzelner Gruppen nur geringe Auswirkungen auf die Verkehrsbetriebe. 

Alle Achtung! Für Schwalben steigt DVB-Chef Roch auch in die Elbe

Die Johannstädter Fähre ist aktuell außer Betrieb.
Die Johannstädter Fähre ist aktuell außer Betrieb.  © Norbert Neumann

Bevor die Schwimmplattformen der Johannstädter Fähre in die Werkstatt zur Wartung gebracht werden konnten, hatten Naturschützer die Sorge geäußert, dass dort Schwalben brüten.

DVB-Bus-Chef Robert Roch (49, ist wegen ähnlicher Antriebe auch für Fähren zuständig) ging daher in Wat-Hosen an einem Sonntagmorgen in der Elbe baden, untersuchte die Pontons nach Nestern. 

Erst als klar war, dass es keine gab, konnte demontiert werden. 

Nicht das einzige Schwalben-Erlebnis der DVB. Auf der Kleinzschachwitzer Fähre brüteten die Vögel tatsächlich. Notfalls hätte daher der Fährbetrieb eingestellt werden müssen. 

"Doch die Tiere hatten es mühelos akzeptiert, dass ihr Nest von einem Elbufer zum anderen wanderte", so Sprecher Falk Lösch (55). 

Titelfoto: Steffen Füssel

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