Deutsche Bahn: Lokführer-Streik auch in Dresden - Heute fährt (so gut wie) nix!
Dresden - "Dieser Zug fällt heute aus". Fast egal, wo man am Morgen hinfahren will, überall gibt's die identische Laufschrift. Die Züge bleiben in den Dresdner Bahnhöfen stehen. Nur vereinzelte Fahrten werden tatsächlich angeboten. Der Lokführer-Streik macht somit auch vor Reisenden und Berufs-Pendlern der Landeshauptstadt nicht halt.
Hauptbahnhof Dresden: Die Regionalbahn 31 nach Cossebaude, Gleis 2, um 6.08 Uhr - fällt aus.
Gleis 14 nach Meißen Triebischtal, Abfahrt 6.09 - fällt aus.
6.10 Uhr Gleis 13, S2 in Richtung Pirna - heute nicht.
Die Lokführer der Deutschen Bahn (DB) streiken, die Kunden bleiben im Regen stehen.
Auch wenn das Wetter passt und die Dresdner Bahnhöfe in der Regel überdacht sind, dürfte man am Mittwochmorgen dennoch wie ein begossener Pudel dreinblicken.
Kaum ein Ziel wird tatsächlich angefahren. So haben alle Reisenden, die beispielsweise um 6.31 Uhr nach Zgorgelec wollen, Glück. Ihr TLX RE1 rollt, laut Plan zumindest aktuell noch, ab Gleis 10 des Hauptbahnhofes ab.
Über Dresden-Mitte, Dresden-Neustadt, Klotzsche, Radeberg, Arnsdorf, "Schiebock", Bautzen und Löbau geht es dann schließlich nach "Görli-Wood".
Bahn richtet Busnotverkehr ein - S1 soll "im 1- oder 2-Stunden-Takt verkehren", RE3 hält zusätzlich in Freital-Deuben
Dieses Glück haben die Wenigsten. Insgesamt fallen ein Großteil der Fahrten aus. Ziele wie Pirna, Cossebaude, Warnemünde, Leipzig, Cottbus, oder Berlin entfallen am Morgen.
Während die Bahn bei der S1 (Meißen Triebischtal - Coswig - Dresden Hbf - Pirna - Bad Schandau/Schöna) plant, die "Linie im 1- oder 2-Stunden-Takt verkehren zu lassen", sollen die Züge "ausschließlich zwischen Pirna und Coswig" fahren.
Ein Busnotverkehr sei eingerichtet, so die Bahn weiter.
Bezüglich der S3 Dresden Hbf - Tharandt - Freiberg gibt es einen Busnotverkehr.
"Die Züge der MRB-Linie RE 3 werden zusätzlich in Freital-Deuben halten."
Und mit diesem Wirrwarr wird es den gesamten Mittwoch und auch den Donnerstag über weitergehen.
Die Deutsche Bahn wird am Mittwoch und Donnerstag kaum Züge losfahren lassen
Es folgen zahlreiche Lokführer dem Ruf der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL).
Der Streik macht somit nicht nur den Bahn-Kunden in Sachsen, sondern gerade auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen einen Strich durch die Rechnung.
Gerade in den östlichen Bundesländern wurde mit einer hohen Streik-Beteiligung gerechnet. Diese Vermutung bewahrheitet sich nun.
Alle Kunden müssen "umsteigen". Im Berufsverkehr droht entsprechend ordentlich "Huddelei".
75 Prozent der Züge entfallen nicht nur am Mittwoch und am Donnerstag. Erst ab Freitag sollen die Züge dann wieder planmäßig rollen.
Der Streik wird somit auch für den öffentlichen Personennahverkehr und den Straßenverkehr Auswirkungen haben. Viele Bahnkunden werden vermehrt auf andere Verkehrsmittel setzen müssen, was in den Stoßzeiten zwangsläufig zu einem erheblichen Mehrverkehr und Wartezeiten führen wird.
Ob Dein Zug fährt oder nicht, kannst Du am besten auf der Homepage der Deutschen Bahn einsehen.
Ansonsten bleibt den Kunden nichts weiter zu wünschen, als Geduld und ein starkes Gemüt. Durchhalten.
Titelfoto: Screenshot/Deutsche Bahn, Steffen Füssel