Demo-Tag in Dresden im Ticker: Zehntausende bei Kundgebung gegen rechts
Von Eric Hofmann, Alexander Steiger, Adrian Schintlmeister
Dresden - Deutschlandweit gehen Menschen gegen die AfD auf die Straße. In Dresden ruft das Bündnis "Zusammen gegen Rechts!" zur Demo auf. Zehntausende Menschen sind dem Aufruf gefolgt. Zuvor trafen sich die "Freien Sachsen" zu einer Kundgebung in der Altstadt. TAG24 hält Euch im Ticker auf dem Laufenden.
Zehntausende Menschen sind am heutigen Sonntag in der Dresdner Innenstadt zusammengekommen, um gegen rechts zu demonstrieren. Dazu hatten unter anderem Fridays For Forture, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Sächsische Flüchtlingsrat und Kirchenverbände aufgerufen.
Los ging es um 14 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Schlossplatz. Anschließend zogen die Menschen in einem Protestzug durch die Innenstadt, hin zur Neustadt.
Am Goldenen Reiter fand dann die große Abschlusskundgebung statt.
Die Veranstalter sprachen von 40.000 Teilnehmern, aus Sicherheitskreisen hieß es 20.000 Menschen.
Zuvor trafen sich Anhänger der "Freien Sachsen" am Altmarkt gegen 11 Uhr. Unter dem Motto "Denkmalzerstörer Hilbert stoppen - für eine würdige Erinnerung an die Opfer des Bombenterrors" rief die Gruppierung zur Kundgebung mit anschließendem Protestzug auf. Rund hundert Menschen folgten dem Aufruf. Die rechtsgerichtete "Identitäre Bewegung" enthüllte derweil ein Fake-Mahnmal am Altmarkt.
17.17 Uhr: Kundgebung ist beendet - Es blieb friedlich
Um 17.17 Uhr haben die Veranstalter die Demonstration beendet.
Nach Angaben der Dresdner Polizei verliefen sowohl die Kundgebung gegen rechts als auch die der "Freien Sachsen" friedlich. 230 Polizisten seien im Einsatz gewesen.
Wegen des Fake-Mahnmals, das mutmaßlich von Aktivisten der rechtsgerichteten "Identitären Bewegung" am Altmark angebracht wurde, prüfe man den Anfangsverdacht einer Sachbeschädigung, teilte die Polizei außerdem mit.
17.05 Uhr: Veranstalter gibt Zahl der Teilnehmer mit 40.000 an
Nach Angaben der Veranstalter haben sich 40.000 Menschen in der Dresdner Innenstadt versammelt, um gegen rechts zu demonstrieren.
Aus Sicherheitskreisen hieß es dagegen, dass rund 20.000 Teilnehmer dem Aufruf gefolgt seien.
16.37 Uhr: Abschlusskundgebung auf dem Neustädter Markt
Der Protestzug gegen rechts ist am Goldenen Reiter eingetroffen. Nun findet die Abschlusskundgebung mit tausenden Teilnehmern statt.
21. Januar, 15.45 Uhr: Tausende haben sich Kundgebung gegen rechts angeschlossen
Der Demonstrationszug soll vom Schlossplatz, hin zum Postplatz, über die Wilsdruffer Straße zum Pirnaischen Platz und dann über die Carolabrücke zum Goldenen Reiter führen.
Tausende haben sich dem Aufruf angeschlossen.
21. Januar, 15.28 Uhr: Postplatz dicht - neue Einschränkungen bei DVB
Die Demonstranten haben den Postplatz erreicht. Busse und Straßenbahnen können dort dementsprechend derzeit nicht fahren.
Via X schreiben die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), dass die Linien 1, 2, 3, 4, 7, 8, 9, 11, 12, 62, 68 betroffen sind. Sie werden umgeleitet.
21. Januar, 15.20 Uhr: Protestmarsch gegen rechts gestartet
Unter Musik des "King of Pop" Michael Jackson (†50) formierte sich der Demozug.
Anschließend ging es langsam in Richtung Postplatz.
21. Januar, 15.13 Uhr: Flüchtlingsrat thematisiert "Correctiv"-Recherchen
Osman vom Sächsischen Flüchtlingsrat sprach auf der Bühne die "Correctiv"-Recherche an, die ein Treffen von Rechtsextremen und AfD-Funktionären aufdeckte.
"Das kann doch nicht wahr sein. Wir wären gerne geschockt und erschüttert. Das ist ja unglaublich, hätten wir am liebsten gerufen. Aber leider sind wir nicht mal ansatzweise schockiert. Nicht nur, weil so etwas von der AfD und Teilen der Union schon lange ganz offen gesagt wird. Sondern auch, weil die Bundesregierung schon lange einen ganz ähnlichen Kurs fährt", so Osman.
21. Januar, 14.52 Uhr: Rednerin von "Herz statt Hetze" mit sorgenvollen Worten
Rita Kunert von der Initiative "Herz statt Hetze" hielt zu Beginn der Kundgebung eine Rede.
Sie sagte: "Unser Land driftet nach rechts. Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit jeder Art gehören zum ganz normalen Alltag. Man mag es eigentlich gar nicht so aussprechen. Denn alles das gab es schonmal - vor nicht einmal 100 Jahren. Wo es endete, wissen wir auch."
21. Januar, 14.29 Uhr: Sachsens Innenminister vor Ort
Auch Sachsens Innenminister Armin Schuster (62, CDU) verfolgte die Kundgebung.
Er konnte jedoch nicht lange bleiben, da er angefeindet wurde.
21. Januar, 13.55 Uhr: Kundgebung gegen rechts auf Schlossplatz gestartet
Zahlreiche Protestler folgten dem Aufruf zur Demo gegen rechts. Menschenmassen drängten sich auf Schlossplatz und Augustusbrücke.
21. Januar, 13.04 Uhr: Versammlung beendet
Gegen 13.04 Uhr wurde die Versammlung der Freien Sachsen beendet.
21. Januar, 12.47 Uhr: Identitäre Bewegung erschafft eigenes "Mahnmal"
Die Identitäre Bewegung hat auf dem Altmarkt an der Stelle des weggeflexten Mahnmals ein eigenes "Mahnmal" angebracht.
Auf dem lackierten Holzbrett steht geschrieben: "Dies ist ein Ort der Mahnung, des Erinnerns und Gedenkens. Hier wurden die Leichname Tausender Opfer der Luftangriffe des 13. und 14. Februar 1945 verbrannt."
Den entscheidenden letzten Satz am Mahnmal unterschlugen die Identitären geflissentlich. Er lautet: "Damals kehrte der Schrecken des Krieges, von Deutschland aus in alle Welt getragen, auch in unsere Stadt."
Dresdens Polizei-Sprecher Marko Laske (49) erklärte zum Vorfall: "Wir prüfen derzeit ob ein Anfangsverdacht der Sachbeschädigung vorliegt. Der Sachverhalt wurde dokumentiert, die Stadtverwaltung wird das Objekt demnächst entfernen."
21. Januar, 12.44 Uhr: DVB warnen vor Behinderungen
Aufgrund des Demozugs der Freien Sachsen kam es laut den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) ab 11.26 Uhr zu Behinderungen im ÖPNV-Verkehr.
Die Linien 4 und 9 wurden in beide Richtungen zwischen Postplatz und Alter Schlachthof über die Schweriner Straße sowie den Bahnhof Mitte umgeleitet. Die Linie 8 verkehrte in beide Richtungen zwischen der Walpurgisstraße und dem Carolaplatz über den Pirnaischen Platz.
Ab 12.17 Uhr konnten die Umleitungen aufgehoben werden.
21. Januar, 12.16 Uhr: Ein Blick von oben auf den Protest-Marsch
21. Januar, 12.07 Uhr: Demo-Zug erreicht Theaterplatz
21. Januar, 11.46 Uhr: Freie Sachsen marschieren vom Altmarkt los
21. Januar, 11.40 Uhr: Nationalhymne ertönt zum Abschluss der Reden
21. Januar, 11.27 Uhr: Demo-Teilnehmer haben "Info-Stand" zu Dresden 1945 aufgebaut
21. Januar, 11.14 Uhr: Neonazi Lutz Giesen als nächster Redner
21. Januar, 11.11 Uhr: Schmidl greift verbal die Presse an
21. Januar, 11 Uhr: Rechtsextremist eröffnet Demo auf Altmarkt
Rechtsextremist Max Schreiber (36) hat um 11 Uhr die Demo auf dem Altmarkt vor geschätzten 100 Teilnehmern eröffnet.
Erster Redner war Wolfgang Schmidl von den Freien Sachsen aus Zwönitz (Erzgebirge).
Titelfoto: Montage: Eric Hoffmann, Petra Hornung