Das war's! Stadtrat beschließt Aus für das Sachsenbad

Dresden - Das war knapp: Mit der denkbar knappsten Stimmenanzahl lehnte der Stadtrat am Mittwoch einen Verbleib des Sachsenbades im städtischen Besitz ab. Jetzt wird an einen Investor verkauft, der Büro- statt Wasserflächen plant. Im Gegenzug soll im Umfeld des einstigen Sachsenbades eine neue Schwimmhalle entstehen.

Das ehemalige Sachsenbad befindet sich an der Wurzener Straße im Dresdner Stadtteil Pieschen.
Das ehemalige Sachsenbad befindet sich an der Wurzener Straße im Dresdner Stadtteil Pieschen.  © Steffen Füssel

Über eine Stunde wurde emotional diskutiert. Im Kern wollten vor allem Grüne, Linke und SPD das Bad im kommunalen Eigentum belassen. Bei 34 Ja und 34 Nein Stimmen fand das aber keine Mehrheit.

Stattdessen steht nun folgender Plan: Die Stadt verkauft für eine Million Euro an einen Investor. Zusammen mit einer weiteren Million für das nun nicht notwendige Wetterschutzdach steht so der Grundstock für einen Schwimmhallenneubau "im näheren Umfeld" des Sachsenbades.

"Das ist eine klar und leicht umsetzbare Lösung für einen Schwimmhallenneubau. Die Stadt entledigt sich der Risiken einer Sanierung", sagt Veit Böhm (56, CDU).

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Dem widersprach Linke-Chef André Schollbach (42): "Eventuell und irgendwo ein Bad zu bauen, ist ein windiges Versprechen des OBs". Am Ende stand dennoch die Mehrheit für diesen Plan.

Weil dann kurz vor 22 Uhr die Zeit knapp war, wurde es hektisch im Rat. Nach mehreren Abstimmungen war klar: Der Rat wollte unbedingt noch den 17 Millionen Euro teuren Neubau des Orang-Utan-Hauses im Zoo auf den Weg bringen. Der Zwölf-Millionen-Euro-Kredit wurde genehmigt, der Zoo kann loslegen.

Erhöhung der Parkgebühren verschiebt sich

Die Parkgebühren in Dresden werden enorm erhöht. Bis es soweit ist, dauert es nun aber noch eine Weile.
Die Parkgebühren in Dresden werden enorm erhöht. Bis es soweit ist, dauert es nun aber noch eine Weile.  © Norbert Neumann

Im Gegenzug können sich alle Autofahrer freuen. Die eigentlich bereits beschlossene enorme Erhöhung der Parkgebühren (Verdopplung der Preise in der Innenstadt), hätte aufgrund eines Formfehlers wiederholt werden müssen.

Doch dazu reichte die Zeit nicht mehr. Die Galgenfrist für die günstigen Parktarife verlängert sich damit um mindestens einen Monat.

Erneut vertagt wurde eine Entscheidung über die geplanten Wohnungen im Leutewitzer Park. Ein Investor will dort acht Mehrfamilienhäuser mit je sechs Wohnungen bauen.

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Doch dafür müssten Bäume gefällt werden, wertvolle Erholungsflächen wären verloren.

Mehr Wohnungen oder mehr Grün: Eine Entscheidung darüber fällt ebenfalls frühestens im Juni.

Titelfoto: Steffen Füssel

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