Wirbel um Badezuber: Agrotechniker drohte, Mittelalter Weihnachtsmarkt abzubrennen
Dresden - So viel Aufregung um einen Badezuber! Was für die meisten Besucher der Mittelalter Weihnacht im Stallhof nur eine lustige Attraktion ist, hat Ulrich B. (62) vor zwei Jahren so aufgeregt, dass er sich nun vor dem Amtsgericht verantworten musste. Der Vorwurf: versuchte Nötigung.
Was war passiert? Die Art und Weise, wie der Bademeister auf dem beliebten Weihnachtsmarkt bei den Besuchern um Trinkgeld geworben hat, passte dem gelernten Agrotechniker gar nicht. Er habe "Schwulenshows abgezogen und die Leute abgezockt", sagt B. vor der Verhandlung.
Deshalb hat er sich im Marktamt im Rathaus beschwert und die Schließung des Marktes verlangt. Dabei soll er der Mitarbeiterin laut Anklage gedroht haben, den Markt niederzubrennen, wenn nichts passiere. Die Folge: Anzeige, Gefährderansprache der Polizei, Strafbefehl, Widerspruch und nun die Verhandlung.
"Ich habe nur gesagt, dass dann die Luft brennt", verteidigt sich B., der am Montag im Gericht durch wiederholte Zwischenrufe, einen Antrag wegen Befangenheit des Richters und den Vorwurf der Rechtsbeugung auffiel.
Staatsanwalt und Richter waren aber gnädig. Sie stellten das Verfahren wegen "geringer Schuld" ein.
Sollte die Mittelalter-Weihnacht in diesem Jahr noch stattfinden können, ist der Badezuber übrigens wieder dabei. "Wir haben ein bestätigtes Hygienekonzept inklusive Badezuber", sagt Veranstalter Henri Bibow.
Titelfoto: Steffen Füssel/dpa/Sebastian Kahnert