Dresden - Gleich und gleich gesellt sich gern, sagt der Volksmund. Und so freundeten sich Olaf M. (50) und Jörg M. (56) im Knast an, wo beide lange Strafen wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern absaßen.

Wieder in Freiheit gründeten sie einen YouTube-Kanal und bändelten laut Staatsanwältin wieder mit Kindern an. Jörg M., der dabei erneut ein Kind missbrauchte, muss sich nun vorm Landgericht Dresden verantworten. Auch die Anklage gegen Olaf M. ist fertig.

"Wir hatten lange gesessen, wollten uns jetzt die Welt ansehen", erklärte Olaf im Zeugenstand ihren "Reisekanal". Jörg ergänzte: "Zielgruppe waren hauptsächlich Erwachsene." Beide bekamen nach der Haft die Weisung, keinen Kontakt zu Kindern aufzunehmen oder sich gar allein mit ihnen zu treffen.

Doch laut Anklage geriet über den Kanal ein neunjähriger Junge an sie, war mit ihnen allein unterwegs. Mehr noch: Die Mutter des Jungen, die von den Vorstrafen nichts wusste, vertraute Jörg. Er war mit dem Jungen allein baden, zelten und schlief bei ihm im Zimmer.

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Dabei missbrauchte er das Kind. Als der Neunjährige sich seiner Mutter offenbarte, kam Jörg M. sofort wieder in U-Haft. Wegen Wiederholungsgefahr.

Die Ermittlungen ergaben, dass Jörg auch zu einem Jungen (11) aus Berlin und einem weiteren bislang unbekannten Kind Kontakt hatte. "Tut mir echt leid. Das war dumm von mir", gestand Jörg M. zum Prozessauftakt. Sein Urteil folgt. Olaf M. wartet noch auf einen Prozess.