Brennbare Flüssigkeit ausgeschüttet: Erneuter Brandanschlag auf Flüchtlingsunterkunft in Dresden
Dresden - In der vergangenen Nacht haben Unbekannte versucht, eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Dresden-Klotzsche in Brand zu setzen. Das war nicht der erste Anschlag auf das leerstehende Gebäude.
Die Täter kletterten über einen Zaun und gelangten so auf das Gelände der leerstehenden ehemaligen Mittelschule an der Alexander-Herzen-Straße.
In der Folge schütteten sie eine brennbare Flüssigkeit an die Fassade des Gebäudes und legten eine Trasse bis zum Zaun.
Diese entzündeten sie. Das Feuer erlosch, bevor es am Schulgebäude anlangte.
Die Polizei hat den Ereignisort abgesperrt und mit der Spurensicherung begonnen. Vor dem Hintergrund der Straftat wurde das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des LKA Sachsen hinzugezogen.
Dieses wird auch die weiteren Ermittlungen übernehmen.
Polizei sucht Zeugen nach Anschlag auf geplante Flüchtlingsunterkunft
Der Versuch, das Gebäude anzuzünden, war nicht der erste Anschlag auf die Einrichtung in Klotzsche. Am 14. September wurde die Eingangstür mit einem Stein beschädigt. Zurück blieb ein beschriebener Zettel, dessen Inhalt sich gegen die Nutzung des Gebäudes als Flüchtlingsunterkunft richtete.
Die zweite Attacke folgte am 28. September. Dabei wurde wiederum ein Stein durch eine Scheibe geworfen, ein Bekennerschreiben gab es diesmal allerdings nicht.
"Der Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft macht fassungslos", postete Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) bei "X" (ehemals Twitter). "Diese Art von Menschenfeindlichkeit und Hass sind erschreckend und für sie gibt es keinen Platz in unserer Gesellschaft."
Die Polizei fragt: Wer hat Wahrnehmungen im Zusammenhang mit der Straftat gemacht? Wer hat verdächtige Personen im Umfeld des Tatortes gesehen?
Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen.
Erstmeldung am 30. September 10.03 Uhr, aktualisiert am 1. Oktober um 17.39 Uhr.
Titelfoto: xcitepress/Finn Becker