Stadträtin am Postplatz angegriffen: Frau geht dazwischen und kassiert Schlag!
Dresden - Am Montagabend kam es im Rahmen einer antifaschistischen Versammlung auf dem Postplatz in Dresden zu Szenen der Gewalt.
Das Bündnis "Dresden WiEdersetzen" rief gegen 17.30 Uhr vor der Altmarkt-Galerie dazu auf, am 13. und 15. Februar gegen rechte "Gedenkmärsche" anlässlich des Jahrestags der Bombardierung Dresdens zu demonstrieren. "Am 13.02. Nazis stoppen", hieß es dazu auf einem großen Banner.
Als Stadträtin Anne Herpertz (26) von der Piratenpartei das Wort ergriff, um eine Rede zu halten, sei die Situation eskaliert. Nach Angaben der Aktivisten sei ein Mann (39) auf die 26-Jährige losgegangen und habe dabei eine andere Frau (48), die sich schützend vor Herpertz gestellt habe, geschlagen.
Der Angreifer wurde anschließend "dingfest" gemacht, erklärte die Dresdner Polizei gegenüber TAG24 am Dienstag. Gegen den 39-jährigen Deutschen wird nun wegen Körperverletzung ermittelt.
Herpertz erklärte gegenüber TAG24, dass die Attacke rechtsextremistisch motiviert gewesen sei, schließlich habe der Mann die Demonstranten als "Scheiß Zecken" oder "Zecken-Gelumpe" beleidigt und mit seinen Fingern das "White Power"-Symbol geformt.
Die Reaktion seitens der Polizei fand die Stadträtin dabei "unterirdisch".
Herpertz kritisiert Polizeieinsatz: "Was ist das für ein Zeichen?"
Den Beamten sei es zwar gelungen, den Angreifer wegzudrängen, doch als er gestellt worden sei, soll einer der Beamten ihm die Hand gereicht haben.
Herpertz interpretiert diese Handlung als fragliche Deeskalationsmaßnahme: "Was ist das für ein Zeichen?"
Die Piraten-Politikerin bedankte sich in ihrer Instagram-Story unterdessen bei jener Frau, die dazwischenging und die Faust mit ihrem Arm abgefangen habe: "Gute Besserung und wirklich herzliches Danke."
Wie schwer die 48-Jährige infolge des Schlags verletzt wurde, ist nicht bekannt.
Titelfoto: Bildmontage: streetcredview, Holm Helis