Spielhallen-Überfall kurz vor Geschäftsschluss: Wolle jagt Casino-Räuber
Dresden - Der Mann hat ein großes Messer in der Hand. Sein Gesicht ist vermummt. Er erzwingt am Tresen die Herausgabe von Bargeld. Das Video zeigt den räuberischen Erpresser bei seinem Überfall am Dienstagabend auf das Casino "Spielo 44" in der Schäferstraße.
Die Spielothek in der Friedrichstadt gehört zum Imperium von Multi-Unternehmer Wolle Förster (69).
Insgesamt betreibt er sechs Spielhallen und weitere Automaten in Gaststätten. "Automaten wurden bei Einbrüchen schon oft geknackt, weil die Lokale oft nachlässig gesichert werden. Aber dieser Raubüberfall war in mehr als 30 Jahren der erste in einer Spielhalle während der Öffnungszeit", sagt Förster.
Die neue Stufe eskalierter Gewalt macht ihn wütend. "Wegen 500 Euro einen Menschen mit einem Messer zu bedrohen und dafür möglicherweise in Haft zu kommen - das verstehe ich nicht."
Nach dem Einbruch in der Spielhalle: Wolle lobt ein Kopfgeld aus
Förster ist sich sicher, dass der Täter das Objekt genau ausspioniert hat.
"Alle meine Spielhallen werden innen mit je zwölf Videokameras überwacht. Wegen des erhöhten Sicherheitsrisikos ist das erlaubt. Deshalb hat sich der Täter vermutlich unmittelbar vor der Spielhalle maskiert - im öffentlichen Raum ist eine Kameraüberwachung verboten."
Der Überfall erfolgte fünf Minuten, bevor die Spielhalle schloss. "Es war nur noch ein Spieler da und mein Mitarbeiter. Der Täter wusste von der Handkasse. Ansonsten ist bei uns kein Bargeld zu holen. Die Automaten müssten aufgebrochen, der Wechselgeldtresor aufgeflext werden", so Förster.
Vier Minuten nach dem Überfall war Försters Security vor Ort - noch vor der Polizei. Sollte diese den Täter nicht ermitteln, will Förster eine Belohnung aussetzen.
"Nicht wegen der 500 Euro, sondern wegen der Gewaltandrohung." Seine Handkassen hat er sofort abgeschafft.
Titelfoto: Montage: privat, Ove Landgraf