Dresden - Kein halbes Jahr ist es her, dass der beliebte Späti an der Augsburger Straße in Striesen überfallen wurde. Am gestrigen Mittwoch, am helllichten Tage, plünderte erneut ein Mann mit Pistole die Kasse!

Die Überwachungskamera zeigt, wie der Täter 14.58 Uhr mit schwarzer Kapuze und maskiertem Gesicht den Laden betritt.

An der Kasse zieht er eine Waffe, richtet sie direkt auf die Angestellte: "'Geld her', sagte der Typ zu mir." Die Frau gab dem Räuber zunächst nur "einen Hunderter und zwei Zwanziger, aber der glaubte mir nicht". Die Waffe noch immer gezückt, drängte er die Angestellte zur Seite, griff in die Kasse und holte noch mal 180 Euro raus.

An dieser Stelle bewies die Frau Mut. Denn als der Räuber den Laden verlassen hatte, löste sie nicht nur Alarm aus, sondern rannte dem Mann hinterher.

Im Vollsprint erreichte der Räuber noch einen Bus der Linie 63: "Ich hätte dem direkt eine mit der Flasche über den Schädel hauen sollen, aber man weiß ja nicht, wie der reagiert", gab sich die Heldin im Späti-Team selbstkritisch. Stattdessen informierte sie die Polizei, die den Bus allerdings erst an der Tiergartenstraße anhalten konnte, ohne den Täter drin.

Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Spätshop Opfer eines Überfalls wurde. Der Raubzug am Mittwoch war bereits der vierte.

Immerhin: Kurz nach dem Raub im September vergangenen Jahres, als zwei junge Männer mit Axt und Messer 1000 Euro erbeuten konnten, investierte Chef Torsten Wiesner (45) in neue Sicherheitstechnik: "Jeder Winkel im Laden und vor dem Laden wird gefilmt. Wir haben brillante Bilder von dem Typen."

Die Kripo ermittelt wegen räuberischer Erpressung und prüft Zusammenhänge mit einem weiteren Laden-Raub (Papstdorfer Straße) vor wenigen Tagen.

Chef Wiesner: "Die Ermittler haben mir Bilder aus dem anderen Laden gezeigt. Dieselben Schuhe, dieselbe Jacke, es ist derselbe Mann!"