Dresden - Kaum aus dem Knast, mimte er den Vorstand einer Aktiengesellschaft und half so anderen Kriminellen, fast zwei Millionen Euro von Anlegern zu ergaunern. Dafür schickte das Landgericht Dresden nun John-Christian R. (47) wieder in Haft. Diesmal für vier Jahre und zwei Monate.
Wie berichtet, stieg er nach dem Knast (wegen sexueller Nötigung und Drogendelikten) im Geschäft eines in der Türkei lebenden Iraners ein. Der brauchte angeblich für den Patenthandel Aktiengesellschaften. John-Christian übernahm in einer solchen in Deutschland den Vorstand, für 5000 Euro im Monat.
Über ein türkisches Callcenter wurden über 80 Anlegern wertlose Aktien im Wert von mehr als 800.000 Euro aufgeschwatzt. Später stellte er sein Konto zur Geldwäsche zur Verfügung. Andere Kriminelle zockten weitere 1,8 Millionen Euro ab. Davon liefen gut 300.000 Euro über sein Konto, wovon er sich 160.000 Euro behielt.
Zum Glück flog alles auf, fast alle Gelder wurden zurückgezahlt. "Da wurde eine große Betrugsorganisation aufgezogen, zu der Sie irgendwann gehörten", so der Richter zum Angeklagten.
Und der Jurist warnte John-Christian, der schon mehrfach saß und darüber sogar ein Buch schrieb: "Sollten Sie später wieder Straftaten begehen, droht Ihnen die Sicherungsverwahrung!"