Wahlfälschung und Brandstiftung an Asylunterkunft: "Freier Sachse" festgenommen!

Dresden - Michael S. (44), das Langebrücker Ortschaftsratsmitglied der "Freien Sachsen", soll nicht nur Wahlen manipuliert, sondern auch Feuer an einer geplanten Asylbewerberunterkunft in Dresden-Klotzsche gelegt haben! Der 44-Jährige ist wegen dringenden Tatverdachts deshalb am heutigen Montagvormittag festgenommen worden.

Michael S. (44) soll nicht nur Wahlen manipuliert, sondern auch gezündelt haben.
Michael S. (44) soll nicht nur Wahlen manipuliert, sondern auch gezündelt haben.  © Eric Hofmann

Wie die Generalstaatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt Sachsen bekannt gaben, wurde nach erneuter Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen zuvor vom Amtsgericht Dresden ein Haftbefehl gegen ihn erlassen.

Michael S. soll bei der Briefwahl zur Kommunalwahl in Dresden am 9. Juni 2024 insgesamt 151 Stimmzettel manipuliert haben. Auch zur Wahl des Sächsischen Landtages am 1. September 2024 habe er an insgesamt 126 Stimmzettel seine Hände gelegt - jeweils zugunsten der "Freien Sachsen".

Bereits in der Nacht zum 30. September 2023 soll sich der Rechtsextreme an einem ehemaligen Schulgebäude in der Alexander-Herzen-Straße vergangenen haben. Ein DNA-Treffer führte Ermittler auf seine Spuren. Eine versuchte Brandstiftung blieb damals jedoch erfolglos. Das Gebäude sollte als Unterkunft für Asylbewerber genutzt werden.

Der "Freie Sachse" soll über 270 Stimmzettel manipuliert haben. (Archivfoto)
Der "Freie Sachse" soll über 270 Stimmzettel manipuliert haben. (Archivfoto)  © Robert Michael/dpa
Das ehemalige Schulgebäude in der Alexander-Herzen-Straße in Dresden-Klotzsche wurde bereits mehrmals Zielscheibe für Anschläge.
Das ehemalige Schulgebäude in der Alexander-Herzen-Straße in Dresden-Klotzsche wurde bereits mehrmals Zielscheibe für Anschläge.  © xcitepress/Finn Becker

Weiterhin durchsuchten Beamte die Wohnung einer 42-Jährigen aus Dresden. Sie steht im Verdacht, den Beschuldigten bei seiner gescheiterten Brandstiftung unterstützt zu haben. Die Ermittlungen dauern an.

Wie die Deutsche Presse-Agentur Justizministerin Katja Meier (45, Grüne) zitiert, habe man diesen Ermittlungserfolg insbesondere der Generalstaatsanwaltschaft Dresden sowie dem LKA zu verdanken, die "zur Aufklärung von gleich zwei Vorfällen beigetragen haben, die in den vergangenen Monaten die demokratische Öffentlichkeit in Sachsen bewegten".

Erstmeldung vom 28. Oktober, um 16.26 Uhr; letzte Aktualisierung vom 29. Oktober, um 8.24 Uhr.

Titelfoto: Fotomontage: Eric Hofmann//xcitepress/finn becker

Mehr zum Thema Dresden Crime: