Rathaus-Netz zeitweise lahmgelegt: Russen-Hacker attackieren Dresden

Dresden - Kein Anschluss unter dieser Adresse: Verschiedene Nutzer klagten über das Wochenende, dass sie die Internetseite der Stadt Dresden nicht erreichen konnten. Auch am Montag früh war ein Teil der Online-Dienstleistungen nicht für jedermann abrufbar. Die Spurensuche soll nach Russland führen.

Die Angriffe sollen von einer russischen Hacker-Gruppe kommen.
Die Angriffe sollen von einer russischen Hacker-Gruppe kommen.  © 123RF

So war ab Freitag die Webseite der Stadt (www.dresden.de) teilweise nicht mehr erreichbar. Auch Montagfrüh gelang es Nutzern nicht, auf die App der Stadt zuzugreifen, was etwa das (digitale) Ziehen eines Parkscheines für Betroffene unmöglich machte.

Tatsächlich hatte der IT-Ausfall einen ernsten Hintergrund. Am Freitagmorgen sei ein Cyberangriff auf mehrere Großstädte in Deutschland - unter anderem Berlin, Nürnberg und Dresden - erfolgt, sagt ein Rathaussprecher.

"Der Angriff zielte auf eine Überlastung des Internetauftritts der Städte, einschließlich aller Internet-Services wie Online-Terminvereinbarung, E-Parkschein oder E-Petition ab."

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Der Eigenbetrieb IT-Dienstleistungen habe unverzüglich Abwehrmaßnahmen eingeleitet und den Angriff umfassend abwehren können.

Hackerangriff zog sich über das Wochenende

Nutzer konnten die Internetseite der Stadtverwaltung vorübergehend nicht erreichen, teils funktionierten auch Dienstleistungen nicht.
Nutzer konnten die Internetseite der Stadtverwaltung vorübergehend nicht erreichen, teils funktionierten auch Dienstleistungen nicht.  © Thomas Türpe

Die Folgen laut Rathaus: Freitag kam es vorübergehend bei einigen Anwendungen auf dresden.de zu einem leicht verzögerten Antwortzeitverhalten.

"Ein Nebeneffekt der Abwehrmaßnahmen war, dass zum Teil normale dresden.de-Aufrufe speziell von iPhone-Geräten geblockt wurden", so der Sprecher. Heißt: Für solche Nutzer ging zeitweise gar nichts mehr.

Der Cyberangriff (genauer: "DDoS-Angriff") dauerte laut Rathaus bis Sonnabend. Seit heute Morgen sollen alle Störungen behoben sein. "Die Cybersicherheitsbehörden des Bundes konnten den Angriff einer russischen Hacker-Gruppe zuordnen, welche bereits im Oktober 2023 Angriffe auf dresden.de durchführte", teilte die Stadt mit.

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Bereits Anfang Januar war es zu einem flächendeckenden Ausfall des Computernetzes der Verwaltung gekommen.

Einen ganzen Tag ging gar nichts mehr. Ausgelöst hatte es aber ein Mitarbeiter: Im Rechenzentrum des Neuen Rathauses war einem Techniker bei Netzwerk-Arbeiten ein Konfigurationsfehler unterlaufen.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF, Thomas Türpe

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