Schwerer Bandendiebstahl in Sachsen: Sieben Verdächtige festgenommen
Dresden/Riesa - Mitglieder einer räuberischen Bande, die seit einem Jahr Reifendiebstähle begingen, konnten von der Polizei dingfest gemacht werden. Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion Dresden ermitteln nun gegen neun Deutsche im Alter von 28 bis 56 Jahren wegen Verdachts des schweren Bandendiebstahls.
Die Beschuldigten sollen sich vor ihrer ersten Tat am 26. Dezember vergangenen Jahres mit einer unbekannten Anzahl weiterer Beschuldigter zusammengeschlossen haben, um durch Diebstahl neuwertiger Reifen ihren Lebensunterhalt zu sichern.
An besagtem ersten Tag sollen die Verdächtigen zwei Lastern einer polnischen Spedition Zugang zum Gelände eines Reifenlogistikers auf der Paul-Greifzu-Straße in Riesa verschafft haben.
Beide Fahrzeuge wurden mit insgesamt mindestens 1000 Reifen mit einem Gesamtwert von mindestens 200.000 Euro beladen und nach Polen gebracht.
Am 29. März dieses Jahres folgte der nächste Coup: Auch hier waren wieder neuwertige Reifen desselben Reifenlogistikers im Visier der Verbrecher. Erneut stahlen sie mindestens 1000 Reifen, diesmal mit einem Gesamtwert von mindestens 400.000 Euro.
Mit derselben Methode bei demselben Reifenlogistiker gelang der Bande auch ihr dritter Diebstahl in Riesa. Dabei erbeuteten sie erneut mindestens 1000 Reifen im Gesamtwert von mindestens 400.000 Euro.
Die Ermittlungen werden noch eine Zeit lang andauern
Sieben der neun Beschuldigten konnten am heutigen Mittwoch aufgrund bereits bestehender Haftbefehle festgenommen werden.
Vier von ihnen sollen noch heute dem Ermittlungsrichter am zuständigen Amtsgericht Dresden vorgeführt werden, die restlichen drei dann am morgigen Donnerstag.
Gleichzeitig wurden bei umfangreichen Durchsuchungsmaßnahmen in Leipzig, Rötha und Riesa Beweismittel sichergestellt. Außerdem konnte man im Rahmen einer Vermögensabschöpfung eine Mercedes S-Klasse und ein Harley-Davidson-Motorrad beschlagnahmen.
Die Ermittlungen in den verschiedenen Verfahren können aufgrund der aufwendigen, aber erforderlichen Auswertung der sichergestellten Speichermedien noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Titelfoto: Carsten Rehder/dpa