Räuber, Dealer und Grapscher in der Neustadt: Wie wird das Szeneviertel wieder sicher?
Dresden - Bis vor wenigen Jahren war die Neustadt DAS Dresdner Szeneviertel. Doch der gute Ruf nimmt Schaden. Gerade nachts kommt es jenseits der Elbe immer häufiger zu Gewaltdelikten. Lokalpolitiker wollen dem Treiben nun entschlossen entgegentreten - notfalls mit drastischen Maßnahmen.
Hotspot des Verbrechens: der Alaunpark. Mit erschreckender Regelmäßigkeit muss die Polizei hier anrücken, um wegen Überfällen, Drogenmissbrauch oder Grapschereien zu ermitteln.
Ende vergangenen Jahres wurden im Park ein Mädchen (15) und eine 48-jährige Frau vergewaltigt. Das verunsichert die Einwohner.
Christian Demuth (51, SPD), Mitglied im Stadtbezirksrat Neustadt, fordert angesichts der Vorfälle eine flächendeckende Beleuchtung der beliebten Grünanlage.
In Richtung des Rathauses sagt er: "Es reicht nicht, nur den Weg zwischen Tannenstraße und Alaunplatz zu beleuchten." Demuth und seine Mitstreiter drängen in einem Antrag auf die Aufstellung weiterer Laternen, etwa am Pavillon im nördlichen Teil des Parks oder in Richtung der Paulstraße.
Politiker denken über Videoüberwachung in der Neustadt nach
Auch zum Phänomen der Jugendbanden wünscht sich Demuth mehr Aufklärung. Die Polizei hat das Thema bereits über die Soko "Iuventus" auf dem Radar.
Die Neustädter Genossen fordern indes mehr Fußstreifen in der Umgebung des Parks, nicht aber am "Assi-Eck" (Louisenstraße Ecke Görlitzer Straße).
Demuth: "Die Einsätze hier könnten stark reduziert oder perspektivisch ganz unterbleiben."
Das sehen nicht alle so. "Die Polizei sollte dort weiterhin kontrollieren", sagt Barbara Oehlke (53), Vorsitzende der CDU-Neustadt. Sie hält die Vorschläge der SPD für nicht ausreichend.
Ihre Forderungen gehen noch weiter: Mit Videoüberwachung an den "Kriminalitätsschwerpunkten" wie Albertplatz, Rosengarten und Elbufer sollen sich die angstgeplagten Neustädter wieder sicherer fühlen.
Titelfoto: imago/Sven Ellger