Räuber, Dealer und Grapscher in der Neustadt: Wie wird das Szeneviertel wieder sicher?

Dresden - Bis vor wenigen Jahren war die Neustadt DAS Dresdner Szeneviertel. Doch der gute Ruf nimmt Schaden. Gerade nachts kommt es jenseits der Elbe immer häufiger zu Gewaltdelikten. Lokalpolitiker wollen dem Treiben nun entschlossen entgegentreten - notfalls mit drastischen Maßnahmen.

Gerade an den Wochenenden haben die Ordnungshüter alle Hände voll zu tun.
Gerade an den Wochenenden haben die Ordnungshüter alle Hände voll zu tun.  © imago/Sven Ellger

Hotspot des Verbrechens: der Alaunpark. Mit erschreckender Regelmäßigkeit muss die Polizei hier anrücken, um wegen Überfällen, Drogenmissbrauch oder Grapschereien zu ermitteln.

Ende vergangenen Jahres wurden im Park ein Mädchen (15) und eine 48-jährige Frau vergewaltigt. Das verunsichert die Einwohner.

Christian Demuth (51, SPD), Mitglied im Stadtbezirksrat Neustadt, fordert angesichts der Vorfälle eine flächendeckende Beleuchtung der beliebten Grünanlage.

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In Richtung des Rathauses sagt er: "Es reicht nicht, nur den Weg zwischen Tannenstraße und Alaunplatz zu beleuchten." Demuth und seine Mitstreiter drängen in einem Antrag auf die Aufstellung weiterer Laternen, etwa am Pavillon im nördlichen Teil des Parks oder in Richtung der Paulstraße.

Auch tagsüber führt die Polizei Kontrollen im Alaunpark durch.
Auch tagsüber führt die Polizei Kontrollen im Alaunpark durch.  © Ove Landgraf
Die Dresdner Neustadt gilt weit über die Stadtgrenzen hinaus als Heimat alternativer Milieus.
Die Dresdner Neustadt gilt weit über die Stadtgrenzen hinaus als Heimat alternativer Milieus.  © IMAGO/Jürgen Männel/jmfoto
Immer wieder kommt es im Viertel zu Schlägereien - häufig sind dabei Drogen im Spiel.
Immer wieder kommt es im Viertel zu Schlägereien - häufig sind dabei Drogen im Spiel.  © imago/Sven Ellger
Bei Einsätzen kommen häufig Personen zu Schaden. Hier verschanzte sich ein bewaffneter Mann im Oktober in seiner Wohnung an der Rudolf-Leonhard-Straße.
Bei Einsätzen kommen häufig Personen zu Schaden. Hier verschanzte sich ein bewaffneter Mann im Oktober in seiner Wohnung an der Rudolf-Leonhard-Straße.  © xcitepress/Benedict Bartsch

Politiker denken über Videoüberwachung in der Neustadt nach

Einsätze mit der Maschinenpistole unter dem Arm gehören fast schon zur Normalität.
Einsätze mit der Maschinenpistole unter dem Arm gehören fast schon zur Normalität.  © Roland Halkasch

Auch zum Phänomen der Jugendbanden wünscht sich Demuth mehr Aufklärung. Die Polizei hat das Thema bereits über die Soko "Iuventus" auf dem Radar.

Die Neustädter Genossen fordern indes mehr Fußstreifen in der Umgebung des Parks, nicht aber am "Assi-Eck" (Louisenstraße Ecke Görlitzer Straße).

Demuth: "Die Einsätze hier könnten stark reduziert oder perspektivisch ganz unterbleiben."

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Das sehen nicht alle so. "Die Polizei sollte dort weiterhin kontrollieren", sagt Barbara Oehlke (53), Vorsitzende der CDU-Neustadt. Sie hält die Vorschläge der SPD für nicht ausreichend.

Ihre Forderungen gehen noch weiter: Mit Videoüberwachung an den "Kriminalitätsschwerpunkten" wie Albertplatz, Rosengarten und Elbufer sollen sich die angstgeplagten Neustädter wieder sicherer fühlen.

Titelfoto: imago/Sven Ellger

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