Polizei sprengt illegale Party in Vereinsheim: Junger Wirt wusste nichts davon
Dresden - Ohne Masken und ohne Abstand feierten rund 60 Leute in der Nacht zum Sonntag im Vereinslokal des Kleingartenvereins "Frohe Stunde" an der Saalhausener Straße in Dresden-Naußlitz. Die Polizei beendete die Party. Ein Beamter wurde leicht verletzt.
Gegen 22.30 Uhr alarmierten Anwohner die Polizei. Als kurz darauf Dutzende Beamte (darunter Bereitschaftspolizei) an dem Gartenlokal eintrafen, flüchteten einige der Partygäste.
"Der Großteil verblieb jedoch am Ort", so ein Polizeisprecher. Von denen trug keiner einen Mund-Nasen-Schutz. Doch damit nicht genug: Als die Polizei sich Zutritt in das Lokal verschaffen wollte, versuchte ein Teil der Feiernden, sie daran zu hindern.
Die Beamten mussten Pfefferspray einsetzen. 49 Gäste der illegalen Party bekamen Anzeigen wegen des Verstoßes gegen die Corona-Schutzverordnung, ein 21-Jähriger zudem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
"Das war sinnlos", sagt Daniel Geier (19). Der Pächter des Gartenlokals ist der Leidtragende. Er wusste nichts von der Party, die "Freunde" von ihm heimlich über die sozialen Netzwerke organisiert hatten.
Pächter des Gartenlokals hatte Bereitschaftsdienst beim Winterdienst
Er selbst hatte Bereitschaftsdienst beim Winterdienst der Deutschen Bahn gehabt.
Als er kurz vor Mitternacht - informiert durch einen Kumpel - am Gartenlokal eintraf, sah er schon die Polizei. "Wir haben die Party dann gemeinsam aufgelöst."
Geier ist seit November Pächter des einstigen Lokals "Frohe Stunde", das jetzt "Zum Geier" heißt.
Coronabedingt konnte er es noch nicht eröffnen, renoviert es deshalb mit besagten "Freunden", die das ausnutzten, während Geier arbeiten ging.
Daniel Geier fühlt sein Vertrauen missbraucht: "Das ging voll von hinten los."
Titelfoto: privat