Nach Messerattacke in Dresden: So schnappte die Polizei den Reifenschlitzer
Dresden - Erst machte er Autos platt – dann einen jungen Dresdner: Weil er sich offenbar bei der "Arbeit" gestört fühlte, stach ein Reifenschlitzer (23) am Donnerstagabend gegen 22.30 Uhr im Stadtteil Pieschen einen 28-Jährigen vor den Augen dessen Partnerin nieder. Die Polizei schnappte den Messermann noch in der Nähe.
"Wir sind durch die Schreie wach geworden", berichtet Alexandra S., deren Auto ebenfalls beschädigt wurde.
Als sie aus dem Fenster auf die Rehefelder Straße blickte, sah sie den blutüberströmten 28-Jährigen auf dem Fußweg liegen, daneben kniete dessen Partnerin mit dem gemeinsamen Hund. Mehrere Zeugen berichten von Bauchverletzungen.
Beim Gassigehen hatte das Pärchen zwei Männer bemerkt, die an mehreren Autos die Reifen beschädigten.
Der 28-Jährige forderte die beiden offenbar auf, die Schlitzerei zu unterlassen. Daraufhin soll der Täter (aus Brandenburg) sein Springmesser gezückt und den Augenzeugen lebensgefährlich verletzt haben.
Der Angreifer flüchtete, entkam den rund 50 alarmierten Polizisten jedoch nicht. Bei der Tat hatte er sich offenbar selbst verletzt. Eine Blutspur verriet seinen Fluchtweg.
Haftbefehl gegen den Messerstecher
Im Bereich einer Straßenbaustelle an der Robert-Matzke-Straße wurde er festgenommen. Das Messer entdeckten Beamte später unter einem Auto an der Mohnstraße.
Gegen den bislang nicht vorbestraften Messerstecher wurde am Freitag Haftbefehl wegen Verdachts auf versuchten Mordes erlassen und in Vollzug gesetzt.
Sein Motiv bleibt noch im Dunkeln. "Er hat sich nicht eingelassen", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (47).
Am Freitag wurde das schwer verletzte Opfer laut Information der Staatsanwaltschaft operiert.
Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf & Kevin Müller