Nach Messer-Angriff auf 31-Jährigen in Gorbitz: Mutmaßlicher Täter (80) stach schon früher zu

Dresden - Wir sehen einen hochbetagten Herrn. Lichtes Haupthaar, zauseliger Vollbart, schlecht zu Fuß. Auf Krücken tritt Gerhard A. (80) den Weg hinter Gitter an. Denn dem tapsigen Opa mit der Lesebrille auf der Nase wird vorgeworfen, in Gorbitz einen Mann brutal niedergestochen zu haben.

Der 80-Jährige verletzte sein Opfer schwer.
Der 80-Jährige verletzte sein Opfer schwer.  © Roland Halkasch

Was geschah in der Wohnung im Tanneberger Weg?

Donnerstagmittag hatte sich Tobias K. (31) stark blutend auf die Straße geschleppt, kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Er soll ersten Erkenntnissen nach der Betreuer von Gerhard A. gewesen sein. Kurz danach klickten bei dem die Handschellen.

Der Rentner soll Tobias K. mit einem Messer attackiert haben. Wollte man aufgrund des hohen Alters zunächst eine Unterbringung prüfen, bekam Gerhard A. am Freitag doch U-Haft.

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Die Ermittler gehen von versuchtem Totschlag und gefährlicher Körperverletzung aus.

Der Messer-Opa sitzt nun in U-Haft

Gerhard A. (80) sitzt seit Freitag in U-Haft.
Gerhard A. (80) sitzt seit Freitag in U-Haft.  © Ove Landgraf
In seiner Wohnung soll Gerhard A. seinen Betreuer Tobias K. (31) niedergestochen haben.
In seiner Wohnung soll Gerhard A. seinen Betreuer Tobias K. (31) niedergestochen haben.  © Roland Halkasch

Gerhard A. (80) kam damals mit Bewährung davon

An der Endhaltestelle in Leutewitz stach der Kaninchen-Fan damals zu. (Archivbild 2005)
An der Endhaltestelle in Leutewitz stach der Kaninchen-Fan damals zu. (Archivbild 2005)  © Wolfgang Schmelzer

Erschreckend: Es ist nicht das erste Mal, dass Gerhard A. in Dresden mit dem Messer zusticht.

Vor 18 Jahren fuhr er ohne Ticket mit der Linie 12, kam in eine Fahrkartenkontrolle. Zunächst gab er falsche Personalien an und wollte nicht zahlen. Die Kontrolleure riefen die Polizei, der Ertappte zog ein Messer (7,5 Zentimeter Klinge) und rammte es dem einen zweimal in den Arm, seinem Kollegen zweimal in die Schulter - beide Männer musste notoperiert werden.

Die Polizei schnappte den Täter damals noch am Tattag. Er gab an, in Eile gewesen zu sein, weil er seine Kaninchen habe füttern müssen.

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Er wurde später wegen gefährlicher Körperverletzung zuerst zu 13 Monaten Haft verurteilt, entging dem Knast in der Berufung aber mit einer Bewährungsstrafe.

Was im aktuellen Fall zu der Eskalation führte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Zum Tatvorwurf machte Gerhard A. bislang keine Angaben.

Titelfoto: Montage: Ove Landgraf, Roland Halkasch

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