Nach brutalem Angriff auf SPD-Politiker Matthias Ecke: Anklage gegen rechte Teenie-Bande erhoben
Dresden - Diese Attacke schockierte weit über Sachsens Grenzen hinaus: Am 3. Mai 2024 schlugen junge Rechtsextremisten den Europaabgeordneten Matthias Ecke (41, SPD) krankenhausreif, griffen kurz darauf einen Wahlkampfhelfer der Grünen an. Während die Attacke im Wahlkampf für einen öffentlichen Aufschrei sorgte, findet der Prozess demnächst hinter verschlossenen Türen statt.
Die Ermittlungen sind abgeschlossen: Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass es Quentin J. (18) war, der Ecke so hart ins Gesicht schlug, dass dieser einen Bruch des Jochbeins und der Augenhöhle erlitt.
Leander H. (18) soll den Politiker geschubst haben, anschließend sollen die beiden einen Grünen-Politiker geschlagen haben. Dieser erlitt blaue Flecke. Wegen Beihilfe zu den Taten ist auch Tobias R. (18) angeklagt.
Diesen hat die Soko Rex auch noch in anderer Sache im Visier: Mit der "Elblandrevolte" soll er am 15. April 2024 nach Bautzen gefahren sein, um das Demokratiefest "Happy Monday" zu stören. Auf der Fahrt dorthin soll er sich mit Justin S. (17) einem Fahrgast im Trilex in den Weg gestellt und diesen bedroht haben.
Deshalb gab es am 26. August bei ihm bereits die zweite Razzia. Justizbekannt ist allerdings nur Leander H.: Die Verfahren wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung gegen ihn wurden jedoch eingestellt.
Ermittlungen gegen weiteren Jugendlichen eingestellt
Gegen Luca S. (19), der ursprünglich auch als Beschuldigter im Fall des Angriffs auf Ecke galt, wurde das Verfahren eingestellt.
Er konnte glaubhaft erklären, dass er viel zu weit vom Tatort weg war. Quentin J. wiederum hat den Angriff gestanden.
Außer Luca S. waren jedoch alle Angeklagten zum Tatzeitpunkt noch minderjährig, weshalb der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden wird.
Erstmeldung vom 31. Januar, 10.14 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 15.18 Uhr.
Titelfoto: Bildmontage: an Woitas/dpa, Eric Hofmann