Verkehrsversuch am Blauen Wunder: Morddrohung gegen Bürgermeister Kühn!
Dresden - Die Wut um den Verkehrsversuch am Blauen Wunder trifft Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) nun auch persönlich.
Auf einem Pressetermin an der Köpckestraße sollte es eigentlich um die Neugestaltung der Verkehrsachse um den Neustädter Markt gehen. Doch dort erklärte der sichtlich nachdenkliche Beigeordnete in Gegenwart von Journalisten: "Ich habe am Montag Morddrohungen erhalten."
Der Urheber habe sogar Name und Adresse hinterlassen. In der Drohung habe dieser angekündigt "mich aufzuhängen", sagte der Grünen-Politiker.
Der Verkehrsversuch am Blauen Wunder sorgt seit drei Tagen für heftige Diskussionen in der Stadt. Der Stau in den vergangenen Tagen, der sich teils bis in die Wohngebiete hinein zieht, schürte Hass bei einigen Autofahrern. Viele davon müssen aufgrund des Versuchs mehr Zeit für den Arbeitsweg einplanen.
SPD-Frau Dana Frohwieser solidarisiert sich mit Stephan Kühn
Nach Bekanntwerden der Drohung solidarisierten sich Stadtpolitiker mit dem Beigeordneten. "Die Drohungen gegenüber Stephan Kühn sind inakzeptabel. Hier werden erneut Grenzen überschritten", sagte SPD-Fraktions-Chefin Dana Frohwieser (46).
Sie warb neben der kritischen Beobachtung des Versuchs dringend für eine Versachlichung der Debatte. Laut Gesetz können auf die Urheber von Morddrohungen erhebliche Geld- oder sogar Gefängnisstrafen zukommen.
Edwin Seifert (51) vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Dresden (ADFC) betonte gegenüber TAG24, dass die beiden neuen Radwege das Fahrradfahren deutlich erleichtern und auch den Fußwegverkehr verbessern würden.
Die beiden Radwege sollen vorerst nur bis zum 16. Juni bleiben. Während zahlreiche Kommunalpolitiker den frühzeitigen Abbruch fordern, will das Rathaus am Freitag ein erstes Fazit präsentieren.
Erstmeldung von 14.54 Uhr; zuletzt aktualisiert um 20.40 Uhr.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig//Eric Münch