Mit "Hitler"-Wade in den Dino-Park: Familienausflug endet im Knast
Bautzen - Dieser Familienausflug endete für Philipp B. (31) hinter Gittern.
Der Umzugshelfer spazierte vergangenen Sommer durch den Saurierpark Kleinwelka - mit einem tätowierten Hitler-Konterfei auf der Wade.
Jetzt saß der Familienvater vorm Amtsrichter in Bautzen wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Der Angeklagte schwieg, ließ aber über seinen Anwalt ausrichten, er habe seinerzeit das Wadenbild, welches unter seiner knielangen Hose hervorlugte, vorm Park-Besuch mit Tape abgeklebt.
Das Pflaster hätte sich allerdings gelöst ...
Richter Dirk Hertle (57) glaubte kein Wort: "Wer sich den Massenmörder Hitler aufs Bein tätowiert, soll im Sommer lange Hosen anziehen! Wir wollen keinen Hitler in der Öffentlichkeit!"
Natürlich fiel die unsägliche Verzierung am Bein anderen Parkbesuchern auf, die Anzeige erstatteten.
Philipp B. ist der Justiz nicht unbekannt. Er hat bereits zwölf, teils einschlägige, Einträge im Strafregister.
Sechs Monate ohne Bewährung für den Tattoo-Träger
Der Amtsrichter verurteilte den Angeklagten nun zu sechs Monaten Haft. Ohne Bewährung. Auch weil Philipp B. kaum Einsicht gezeigt hat.
Reue wäre gewesen, sich das gesamte Tattoo entfernen zu lassen, so der Richter.
Stattdessen ließ der Angeklagte wissen, dass er inzwischen das zehn Jahre alte Bild verändert habe.
"Sein" Hitler trage jetzt einen Balken überm Gesicht. "Ein Hitler mit Balken auf dem Gesicht ist immer noch ein Hitler", stellte Hertle klar.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Titelfoto: Steffen Füssel