Rund 200.000 Euro Schaden: Dresdner Polizei nimmt Love-Scammer fest

Dresden/Berlin - Beim fiesen Geschäft mit der Einsamkeit verdienen einige mit, oft ohne zu wissen, dass sie die Ersten und Einzigen sind, die dafür hinter Gitter landen. Das musste der Nigerianer Kosiochukwu M. (23) nun am eigenen Leib erfahren.

Kosiochukwu M. (23) bei seiner Festnahme.
Kosiochukwu M. (23) bei seiner Festnahme.  © Thomas Türpe

Sie geben sich als attraktive Männer oder Frauen aus, bandeln online gezielt mit einsamen Menschen an und brauchen dann plötzlich Geld: Love-Scammer nehmen ihre Opfer oft bis zum letzten Cent aus. Damit das funktioniert, brauchen sie Komplizen, die ihre Konten zur Verfügung stellen und das Geld dann weiterleiten.

Einer davon soll Kosiochukwu M. in Berlin gewesen sein: "Der Beschuldigte wurde heute aufgrund eines in dem Verfahren bereits bestehenden Haftbefehls des Amtsgerichts Dresden durch Beamte der Polizeidirektion Dresden in seiner Wohnung in Berlin festgenommen", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (49) am Mittwoch.

"Gleichzeitig wurden Durchsuchungsmaßnahmen in der Wohnung des Beschuldigten realisiert. Dabei wurden umfangreiche Beweismittel, unter anderem Dokumente, sechs Telefone, ein iPad und mehrere Kreditkarten sichergestellt."

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Ein Richter schickte den bislang nicht Vorbestraften in Untersuchungshaft. Er soll zusammen mit der in Pirna lebenden Ukrainerin Kira K. (24) zwischen dem 11. Juli 2022 und dem 7. Dezember 2023 in 25 Fällen insgesamt rund 200.000 Euro weitergeleitet haben. Die Hintermänner sollen den beiden dafür zwischen 10 und 20 Prozent Provision bezahlt haben.

Kira M. wurde deshalb bereits am 25. Juli 2024 vom Pirnaer Amtsgericht zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, hat dagegen allerdings ebenso wie die Staatsanwaltschaft Rechtsmittel eingelegt. Die Ermittlungen dauern an.

Titelfoto: Thomas Türpe

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