Lebensgefährlicher Leichtsinn auf Waldschlößchen-Brücke und Blauem Wunder
Dresden - Die Waldschlößchenbrücke und das Blaue Wunder ziehen immer wieder Abenteurer an - aus verschiedensten Gründen.
Am Dienstagabend erklommen zwei junge Männer mal wieder einen Brückenbogen der Waldschlößchenbrücke.
In gut 25 Meter Höhe auf dem Brückenbogen (zur Uniklinik) spazierten die Männer gegen 17.35 Uhr entlang.
Die langen Stahldornen an den Enden der beiden 28 Meter hohen Bogen, die extra als Übersteigschutz dort montiert wurden, hinderten die Kletterer offenkundig nicht an ihrer waghalsigen Aktion.
Gleich mehrere Autofahrer alarmierten die Polizei. Als der erste von drei Polizeibussen um 17.44 Uhr auf der Brücke eintraf, waren die beiden Abenteurer längst wieder verschwunden.
"Wir haben niemanden mehr angetroffen", so Polizeisprecher Lukas Reumund (44). Hinweise auf den Versuch, Banner aufzuhängen, gibt es laut Polizei nicht.
Blaues Wunder bei den "Abenteurern" beliebter als Waldschlößchenbrücke
Kein Einzelfall: 2013 - noch vor Fertigstellung des Baus - war ein junger Mann mit seinem Fahrrad über einen der Brückenbögen geradelt, dessen Breite ganz oben nicht einmal einen Meter beträgt. Auch er entwischte der Polizei - mit plattem Reifen.
Während Abenteurer auf der Waldschlößchenbrücke seltener unterwegs sind, erfreut sich das Blaue Wunder größerer Beliebtheit - "wegen schöner Fotomotive", so der Polizeisprecher.
2019 waren sechs Jugendliche (18, 19) über eine Absperrung geklettert und über den Treppenturm nach oben gelangt.
"Die jungen Leute bekamen eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs", so Reumund. Entschieden wird im Einzelfall: Dem Einsatz zur Gefahrenabwehr kann auch eine Ordnungswidrigkeitsanzeige folgen.
Das Ordnungsamt sah sich am gestrigen Mittwoch nicht in der Lage, sich zu den Brückenkletterer-Vergehen zu äußern.
Titelfoto: privat/Ove Landgraf