Dresden - Mancher Ausländer würde alles für eine ärztliche Behandlung in Deutschland geben. So wie eine Russin aus Wolgograd (damals 84) vor acht Jahren. Böser Schock für das Städtische Klinikum: Sie prellte ihre 200.000 Euro teure Rechnung. Erst jetzt kommt der Vorfall ans Licht, soll der Schaden aus der Bilanz entfernt werden.
Sie kam als Touristin nach Dresden, angeblich reiseversichert und offenbar krank: Von Ende März bis Anfang November 2017 - sprich monatelang - war die russische Greisin im Städtischen Klinikum in Behandlung, nahm Leistungen in Höhe von knapp 200.000 Euro in Anspruch. Unklar, welches Leiden sie plagte - dazu wollte Sprecherin Viviane Piffczyk aus Datenschutzgründen nichts sagen.
Klar ist: Die Klinik bemerkte zu spät, dass ihre Patientin falsche Angaben zu ihrer Reiseversicherung gemacht hatte, ihre Rechnung vom 30. November 2017 nicht bezahlen wollte.
Stattdessen beantragte sie in Deutschland Asyl und erhielt eine Aufenthaltserlaubnis. Mittlerweile ist die erbenlose Zechprellerin verstorben, ihre Rechnung verjährt.
All das geht aus einer aktuellen Rathaus-Vorlage hervor, denn nun soll der Stadtrat über den Erlass und die Ausbuchung der alten Forderung entscheiden.
Offen bleibt, ob das Klinikum Konsequenzen gezogen, warum es seine teure Panne so lange geheimgehalten hat. Doch das Städtische Klinikum schweigt auf Anfrage von TAG24 - auch dazu, ob häufiger Rechnungen geprellt werden.