Immer mehr Drogen und Handys in Sachsens Gefängnissen

Dresden - Drogen und Anabolika - das ist die heimliche Währung hinter Gittern. Wer darüber verfügt, kommt meist auch an Handys heran, die im Knast ebenfalls verboten sind. Trotz strenger Kontrollen gelangen scheinbar immer mehr illegale Substanzen in Sachsens Gefängnisse.

Mit einem Drogenspürhund durchsucht ein Justizbeamter die Zelle eines Insassen der JVA Dresden.  © Eric Münch

Bei den Kontrollen in Sachsens Haftanstalten wurden 2024 mehr Drogen sichergestellt als im Jahr zuvor.

Nach Angaben des Justizministeriums summierte sich die Menge auf über 2,4 Kilo - ein Plus von gut 1,5 Kilo. Bei mehr als der Hälfte davon handelte es sich um Cannabis.

Heroin und Kokain fanden sich indes nur in geringen Mengen, während sich die Funde neuer psychoaktiver Stoffe (NPS), auch Designerdrogen genannt, mit 114 fast verdreifachten.

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"Jeder Betäubungsmittelfund wird zur Anzeige gebracht", sagte ein Ministeriumssprecher. Wenn sich der Stoff einer Person zuordnen lasse, werde gegen diese ermittelt.

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Gefängnisse werden regelmäßig auf Drogen und illegale Gegenstände überprüft

Das Handy versteckt in einem Buch - bei der Auswahl der Verstecke haben Häftlinge und ihre Unterstützer außerhalb der Gefängnismauern viel Fantasie.  © --- / Bundespolizei / dpa

Die Ergebnisse würden jedoch statistisch nicht erfasst. Vor allem im geschlossenen Vollzug werden den Angaben nach alle von Gefangenen genutzten Räume regelmäßig auf Drogen und illegale Gegenstände durchsucht.

Auch fünf Hunde, die Drogen und Datenträger erschnüffeln können, sind dafür im Einsatz.

Trotz aller Bemühungen gelangt immer wieder Unerlaubtes hinter Gitter, vor allem bei Besuchen, sagte der Ministeriumssprecher. Gefangene brächten auch von unbeaufsichtigten Ausgängen Verbotenes mit oder schon beim Haftantritt.

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Auch der Waren- und Paketverkehr in Justizvollzugsanstalten sei eine Quelle. So seien im vorigen Jahr auch 202 Handys entdeckt worden.

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