Illegale Schusswaffen verhökert: Für den Händler wird's jetzt teuer
Dresden - Gefährlicher Räumungsverkauf! Harald V. (55) betrieb bis Anfang 2021 einen Laden für Bogensport in Dresden-Pieschen. Als er das Geschäft aufgab, hatte er noch einen Restbestand an Pfeilabschussgeräten, die er loswerden wollte. Doch die durften mittlerweile nicht mehr ohne Genehmigung verkauft werden.
"Crosman Benjamin Pioneer Airbow" heißen die Geräte, wegen der sich Harald V. am Mittwoch vor dem Dresdner Amtsgericht verantworten musste.
Mit einem Bogen haben sie nicht viel zu tun, sehen eher wie ein Gewehr aus, verschießen aber starre Pfeile mit einer Geschwindigkeit von 490 Stundenkilometern und einer Energie von 225 Joule. Deshalb wurden sie zum 1. September 2021 für den freien Verkauf verboten.
Harald V. vertrieb die Waffen trotzdem, wurde dafür anonym angezeigt. Vor Gericht räumt er den Verkauf ein: "Das gebe ich alles so zu", so der Angeklagte. "Ich hatte einen Shop auf der Oschatzer Straße. Auf der wurde erst gebaut, sodass dort keiner mehr zum Einkaufen kam. Dann kam Corona und ich habe den Mietvertrag auslaufen lassen. Aber das Lager musste ja noch leer werden."
Also verkaufte er die fünf letzten Schussgeräte jeweils zum Stückpreis von 1049 Euro. Außerdem fanden die Ermittler bei einer Hausdurchsuchung ein verbotenes Nunchako und einen Elektroschocker bei ihm.
Als "minderschwerer" Fall kam Harald V. noch mal mit 180 Tagessätzen zu je 30 Euro davon, gilt damit aber als vorbestraft. Der Staat wird allerdings noch die durch den illegalen Handel verdienten 5245 Euro einziehen.
Titelfoto: Peter Schulze