Dresden: Dreiste Betrüger zocken krebskranken Rentner ab!
Dresden - Sie stürzen sich gezielt auf die Schwächsten: Gleich zwei Senioren zockten Diebe mit der sogenannten Lederjacken-Masche im Dresdner Osten ab. Getroffen hat es dabei auch den krebskranken Rentner Joachim K. (77) - er glaubt nicht an einen Zufall.
Joachim K. hatte gerade eine Chemo-Therapie, braucht Medikamente und ist deshalb nur mühsam zu Fuß unterwegs: "Ich war gerade zu einem Bluttest beim Arzt", sagt der Strehlener. "Habe dann noch bei der Apotheke Medikamente geholt."
Kurz vor seinem Haus machte er eine kurze Pause: "Ich musste erst mal wieder zu Atem kommen", sagte er. "Da hielt plötzlich ein beiger Citroën." Ein rund 1,65 Meter großer, etwas dicklicher Mann zwischen 55 und 60 Jahren stieg aus, sprach den Rentner an. "Er fragte, ob er mir helfen soll, meinte, mich zu kennen."
Joachim K. willigte ein und so kam der Fremde in die Wohnung: "Er hatte eine Reisetasche und erzählte, er würde in die Schweiz auswandern", so der Strehlener. Die Jacken und die Damenhandtasche in der Tasche könne er nicht mitnehmen, bot sie für 50 Euro zum Kauf an.
"Die bräuchte er für das Flugticket", so Joachim K. "Ich dachte, der hat mir geholfen, da helfe ich auch." Ein Fehler: Denn kaum hatte er eine Schachtel mit Bargeld geholt, riss der Mann ihm diese aus der Hand, nahm 500 Euro heraus und rannte davon. "Ich konnte wegen meiner Krankheit ja nicht hinterherrennen."
Im Auto wartete noch ein jüngerer Fahrer. "Das ist herzlos und niederträchtig", sagt Joachim K. traurig. "Aber ich bin froh, dass mir nichts passiert ist."
Ähnlicher Fall in anderem Stadtteil von Dresden
Vermutlich waren dieselben Betrüger auch an anderer Stelle unterwegs: In Torna sprachen Männer einen weiteren Rentner (86) an, überließen ihm Jacken und eine Uhr. Da das Opfer nicht genug Geld hatte, fuhren ihn die Täter noch zu einer Bank, wo er ihnen 1000 Euro abhob.
Die Kripo ermittelt in beiden Fällen.
Titelfoto: Steffen Füssel