Hausdurchsuchung nach Daten-Klau im Dresdner Rathaus!

Dresden - Immer wieder kommt es in Firmen vor, dass Mitarbeiter sich Daten auf einem eigenen Stick mit nach Hause nehmen, ein ärgerliches Sicherheitsproblem. Doch was Thomas N. (54) im Dresdner Rathaus trieb, geht weit darüber hinaus und brachte ihm jetzt eine Hausdurchsuchung ein.

Im Dresdner Rathaus sorgt ein Daten-Diebstahl für Aufregung. (Symbolbild)
Im Dresdner Rathaus sorgt ein Daten-Diebstahl für Aufregung. (Symbolbild)  © Sebastian Gollnow/dpa

Am 21. Oktober überprüfte die Stadtverwaltung Thomas N.: Der IT-Administrator war für die Unterstützung des Bürgerbüros bei der Wahl zuständig, half bei Erstellung und Speicherung des Wahlberechtigungsverzeichnisses. Mit diesem bekommt jeder Dresdner seine Wahlberechtigung. Auch Politiker, Promis, Polizisten oder Opfer von Stalkern, die aus gutem Grund ihre Adressen sperren lassen.

Doch genau diese Daten, und zwar alle davon, soll sich Thomas N. zwischen Mai und Oktober 2024 auf mehrere Datenträger, wie USB-Sticks, mit nach Hause genommen haben.

Nachdem die Stadt ihn dabei erwischt hatte, gab sie ihm bis zum 24. Oktober, das zu erklären, sperrte am 22. Oktober alle seine Zugänge. Doch der Admin schwieg und so stellten seine Vorgesetzten einen Tag später Strafanzeige gegen den bislang unbescholtenen Bürger. Auch gegenüber den Ermittlern äußerte er sich nicht.

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Am 26. Oktober durchsuchte die Polizei seine Wohnung im Stadtteil Plauen, stellte alle Speichermedien sicher. "Bislang gibt es keine Anhaltspunkte, dass der Beschuldigte die Daten weitergeben oder veräußern wollte beziehungsweise dies bereits getan haben könnte", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (49).

Das könnte ihm zu Gute kommen: Denn Datenklau gegen Entgelt könnte bis zu zwei Jahre Haft nach sich ziehen. Die Ermittlungen dauern an.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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