Halbe Million Euro eingesackt! Wie dieser Maurer zum gierigen Gold-Betrüger wurde
Dresden - Als Vermittler im Goldhandel verdiente René D. (45) eigentlich ganz gut. Und doch wurde der gelernte Maurer zum kriminellen Goldfinger. Er sackte sich rund 500.000 Euro der Anleger selber ein. Nun saß er geknickt vorm Amtsrichter.
"Ich schäme mich maßlos", so René D. im Prozess. Er gestand zwischen 2015 und 2019 Anleger betrogen zu haben. Als Vertreter hatte er eigentlich nur die Befugnis, für eine Münzhändlerfirma das Geschäft zu vermitteln. Er hatte weder Goldbarren, die er ausliefern könnte, noch die Berechtigung, Gelder einzukassieren.
"Die Leute haben es ihnen aber auch leicht gemacht", bemerkte der Richter und schüttelte den Kopf über "dilettantische" Verträge und massenweise Bargeld, was die gutgläubigen Opfer dem Täter übergaben.
Den Geprellten, die nie Goldbarren erhielten, war das so peinlich, dass viele nie zur Polizei gingen. Aber eine Frau erstattete Anzeige.
"Wir begannen zu ermitteln, Telefone zu überwachen und fanden dabei immer mehr Opfer", so ein Polizist, der letztlich für die Anklage 23 Anleger auflistete. "Gut die Hälfte davon hätte nie selber Anzeige erstattet ..."
René D. erklärte, er hätte sich von Geldhaien 25.000 Euro geliehen, die horrende Zinsen gefordert und ihn bedroht hätten. So habe er sich auf diese krumme Tour Geld beschafft. "Und dann kam ich aus der Spirale nicht mehr raus."
Ganz glauben, wollte der Richter die Version nicht. Zwar fanden sich bei Rene keine Reichtümer, aber der Angeklagte habe etwas darstellen wollen, buchte zum Beispiel für Urlaube in Griechenland und Dubai mit fünfstellige Summen.
Goldfinger muss in den Knast und will Geld an die Opfer zurückzahlen
Derzeit versucht René, der jede Menge Schuldanerkenntnisse unterschrieb, Geld an die Opfer zurückzuzahlen. Allerdings muss er nun auch noch für zwei Jahre und sechs Monate in Haft. So lautet das Urteil.
Titelfoto: Thomas Türpe, Sven Hoppe/dpa