Feuerteufel fuchtelt mit Messer vor Rettern herum - Gerichtsprozess!

Dresden - Der Staatsanwalt ist sicher: Marten M. (30) legte mehrfach Feuer in seiner Wohnung in Dresden-Weißig, versetzte die Nachbarn in Angst und Schrecken. Und als die Feuerwehr kam, bedrohte der Arbeitslose die Retter auch noch mit einem Messer!

Der Angeklagte Marten M. (30) steht vor Gericht.
Der Angeklagte Marten M. (30) steht vor Gericht.  © Peter Schulze

Außerdem raste er im Seat der Polizei davon, prügelte sich mit Ordnungshütern. Im Prozess am Amtsgericht sind laut Marten immer die anderen Schuld.

Im November 2020 rückte die Feuerwehr nach Weißig aus, brach die Wohnung von Marten auf. Der war zwar da, hatte aber nicht geöffnet. Die Retter hatten ob des dicken Qualmes nur knapp zwei Meter Sicht.

Plötzlich stand Marten ihnen mit einem großen Küchenmesser gegenüber. Die Kameraden zogen sich zurück, riefen die Polizei. Auch die Ordnungshüter hatten Mühe, Marten zu bändigen.

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"Mein Motorradhelm hatte Feuer gefangen", erklärte der Angeklagte lapidar. "Den habe ich gelöscht, das hat bissel geraucht. Mehr war nicht. Als die Feuerwehr kam, habe ich gerade Kabel abisoliert." Warum die Polizei so "aggro" war, wundert Marten bis heute. Zum zweiten Feuer im Januar 2021 schweigt er.

Der 30-Jährige soll in seiner Wohnung in Dresden-Weißig mehrfach gezündelt haben.
Der 30-Jährige soll in seiner Wohnung in Dresden-Weißig mehrfach gezündelt haben.  © Ove Landgraf

Marten M. wollte der Polizei beweisen, dass er fahren kann

An der Wohnungstür sind Spuren des Brandes zu erkennen.
An der Wohnungstür sind Spuren des Brandes zu erkennen.  © Ove Landgraf

Dafür erklärte er, warum er im September 20 quer durch Ullersdorf der Polizei im Seat davonraste, dabei zahlreiche Verkehrsteilnehmer gefährdete. "Da war ich auf dem Weg zu meinen Großeltern. Die Polizei hab ich gesehen. Aber denen wollte ich beweisen, dass ich fahren kann", so Marten, dem die Polizisten seinen Ibiza zuvor angeblich widerrechtlich stilllegten.

Ein Beamter zählte im Gericht auf, warum: Frontscheibe und Blinklichter mit Farbe besprüht, unterschiedliche Reifen, zu wenig Radmuttern, Innenraum fast komplett demontiert.

Außerdem war Marten ohne Fahrerlaubnis und Versicherung unterwegs, hatte aber dafür meist Drogen oder Alkohol im Blut ...

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Diversere ebenfalls angeklagte Diebstähle von Lebensmitteln gab er zu. Dass er dabei einen Ladendetektiv attackierte, ihm das Shirt zerfetzte, begründete Marten mit der "Aggressivität des anderen". Und warum er in einer Gaststätte aß und trank ohne zu zahlen, kommentierte er achselzuckend mit: "Ich hatte eben Hunger." Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze//Ove Landgraf

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