Fake-Mobilmachung! Staatsanwaltschaft Dresden prüft Ekel-Propaganda mit Lautsprecherwagen
Dresden, Pirna - Geschmacklose Panikmache! Am Montagabend fuhr ein Lautsprecherwagen durch Dresden und Pirna, forderte Anwohner auf, sich aufgrund der russischen Teilmobilisierung bei der Bundeswehr zu registrieren. Die wiederum zeigt sich wenig begeistert.
In Kleinpestitz trauten die Anwohner ihren Ohren nicht: In langsamem Tempo fuhr dort ein Kombi mit Lautsprecherboxen durch die Straßen, rief "alle wehrfähigen Frauen und Männer" dazu auf, sich bei der Bundeswehr zu registrieren.
Stattdessen riefen diese aber die Polizei: "Der Sachverhalt ist uns bekannt", so Polizeisprecher Marko Laske (48).
"Zeugen haben uns aus dem Burkersdorfer Weg dazu informiert. Die Beamten vor Ort konnten den Wagen jedoch nicht mehr feststellen." Videos auf rechtsextremen Telegram-Kanälen zeigten die gleiche Aktion auch in Pirna.
"Wir haben die Videos gesichert und zur rechtlichen Prüfung der Staatsanwaltschaft übergeben", so Laske. "Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen."
In Dresden und Pirna kam es am Montag zu befremdlichen Szenen
Propaganda, die jeder Grundlage entbehrt - Die Bundeswehr prüft rechtliche Schritte
Auch die Bundeswehr stellt klar, dass es sich um Propaganda handelt: "Die Aussagen und Handlungen auf dem veröffentlichten Videomaterial in den Sozialen Medien entbehren jeder Grundlage.
Sie wurden weder durch die Bundeswehr beauftragt noch von Bundeswehrangehörigen durchgeführt", so Oberstleutnant Eric Gusenberger (51), Sprecher der Bundeswehr in Sachsen.
"Die Bundeswehr distanziert sich ausdrücklich von angeblichen Mobilmachungsaufforderungen über Lautsprecherwagen. Die Inszenierung und die Inhalte der Aussagen über die Lautsprecher haben viele Bürgerinnen und Bürger verunsichert und entsprechen nicht der Wahrheit. Wir missbilligen dieses Vorgehen mit Nachdruck."
Auch die Armee prüft rechtliche Schritte.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, Screenshot