Dynamo-Krawalle: Weitere Randalierer identifiziert
Aktualisiert: 29. November, 14.21 Uhr.
Dresden - Die Polizei erhöht den Fahndungsdruck im Zusammenhang mit den Krawallen am Rande des Fußballspiels von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München im Mai und sucht seit Sonntag öffentlich nach 20 Verdächtigen - sieben davon haben sich inzwischen selbst gestellt bzw. wurden identifiziert.
Ihnen werde schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Ein Großteil der Verdächtigen soll mit Steinen und Flaschen geworfen haben.
Die Bilder der Gesuchten können auf der Internet-Seite der Polizei angesehen werden.
Sieben der 20 Personen haben sich inzwischen selbst bei der Polizei gemeldet.
Dabei handelt es sich um vier Männer im Alter von 19 und 29 Jahren sowie eine Frau (21). Zuletzt stellte sich ein 21-Jähriger.
Eine Woche nach der Veröffentlichung hat sich zudem ein 27-jähriger Deutscher gestellt, ein weiterer 21-Jähriger wurde von der Polizei identifiziert.
"Die Deutschen meldeten sich in Polizeidienststellen", so die Polizeidirektion Dresden.
In den vergangenen Monaten haben die Ermittler bereits vier Mal nach je 20 Verdächtigen öffentlich gesucht. Somit seien bisher 70 Menschen mithilfe der veröffentlichten Fotos identifiziert worden.
Erste standen bereits vor Gericht. Im Juli etwa war ein erster Beschuldigter zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Schwere Ausschreitungen rund um das Aufstiegsspiel von Dynamo Dresden
Im Zuge eines beschleunigten Verfahrens verhängte ein Amtsrichter wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, Widerstands und Beleidigung zehn Monate Freiheitsstrafe gegen den Dynamo-Anhänger. Die Dauer der Bewährung wurde auf drei Jahre festgelegt.
Die Ausschreitungen fanden nach dem Heimspiel des damaligen Drittligisten Dynamo Dresden gegen Türkgücü München statt.
Wegen der Corona-Pandemie war kein Publikum im Rudolf-Harbig-Stadion erlaubt, jedoch fanden sich im nahe gelegenen Großen Garten mehrere Tausend Menschen zusammen, um den Aufstieg der Dresdner in die 2. Bundesliga zu feiern. Noch während des Spiels griffen gewaltbereite Fans die Polizisten massiv mit Pyrotechnik an.
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa