Dresdner Juwelenraub: Remmo-Clan vor Gericht, noch 40 Komplizen im Visier!
Dresden - Es wird Dresdens Mammut-Prozess des Jahres. Voller Superlative: Sechs Angeklagte des Remmo-Clans (22 bis 28 Jahre) sollen mehr als 21 Juwelen aus dem Grünen Gewölbe geklaut haben. Mit einem geschätzten Gesamtwert von 113,8 Millionen Euro. Ab Freitag wird gegen den Trupp, der mit 14 Anwälten vor Gericht erscheinen wird, verhandelt. Vorerst sind 50 Prozesstage geplant.
Mit dem bevorstehenden Prozess hat die Soko Epaulette keineswegs die Ermittlungen eingestellt. Noch immer wird gegen 40 weitere Beschuldigte ermittelt, wie die Welt am Sonntag berichtete.
Und noch immer versuchen die 40 Polizisten und drei Staatsanwälte der Sonderkommission zu klären, wie der Coup des Jahrhunderts in Sachsen möglich wurde. Vor allem, wo die Beute geblieben ist.
Im Fadenkreuz der Ermittler sind dabei auch nach wie vor vier Mitarbeiter des Wachschutzes, die in jener verhängnisvollen Nacht am 25. November 2019 Dienst hatten.
Immerhin waren dem Personal weder die "Sägearbeiten" draußen am Fenstergitter einige Nächte zuvor aufgefallen. Noch hatte es das Licht angeschaltet, als die Überwachungskamera den Raub aufzeichnete.
Außerdem wird gegen vier Männer ermittelt, die offenbar noch am Tag vor dem Bruch das Museum auskundschafteten. Nach ihnen wurde im März 2021 öffentlich gefahndet. Sie sind inzwischen bekannt, aber die Ermittlungen laufen noch.
Das Ansinnen der Verfolger ist klar: Es sollen nicht nur die genauen Hintergründe ermittelt werden, sondern vor allem sollen die Schmuckstücke - bestehend aus 4300 Diamanten und Brillanten - endlich gefunden werden.
Titelfoto: Montage: Eric Münch, privat, dpa