Mercedes und Rolls-Royce: Betrüger gibt sich als Autohändler aus und kassiert 1,5 Millionen Euro

Dresden - Lieber selbst fahren als tatsächlich damit handeln: Syrer Faisal A. (41) soll sich einen Mercedes-AMG G 63 geleistet haben, 190.000 Euro ist der Listenpreis für das 445-PS-Geschoss. Das allein ist nicht strafbar: Allerdings soll er sich das Geld dafür und noch viel mehr im vergangenen Jahr erschwindelt haben. Wieder geht es um Luxus-Autos, ein Richter schickte ihn dafür nun hinter Gitter.

Faisal A. (41) hat sich über Monate immer wieder als Autoverkäufer ausgegeben - und damit richtig Geld gemacht.
Faisal A. (41) hat sich über Monate immer wieder als Autoverkäufer ausgegeben - und damit richtig Geld gemacht.  © Peter Schulze

Eine gewisse Liebe zu Autos wird man Faisal A. schwer absprechen können, denn offenbar kannte er sich damit aus: In verschiedenen Autohäusern tauchte er auf, sah sich die Fahrzeuge genau an. Dann soll er genau diese zum Verkauf angeboten und mit gutgläubigen Käufern wieder im Autohaus aufgetaucht sein.

Hielten die Mitarbeiter die beiden jeweils für Kunden, soll sich Faisal A. dort selbst als Verkäufer ausgegeben haben.

Und das nicht ohne Verkaufstalent: Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, zwischen April und Dezember vergangenen Jahres sechs Mercedes-AMG und einen Rolls-Royce für 1,8 Millionen an den Mann gebracht und zumindest über 1,5 Millionen Euro dafür kassiert zu haben.

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Zweimal soll er jeweils einem Kunden sogar zwei Autos gleichzeitig verkauft haben. Einen Luxuswagen lieferte er aber nie. Von dem Geld soll er sich den eigenen Mercedes-AMG gekauft, einen anderen Teil über verschiedene Konten ins Ausland überweisen haben.

Einen solchen Mercedes-AMG G 63 leistete sich der Betrüger von dem ergaunerten Geld. (Symbolbild)
Einen solchen Mercedes-AMG G 63 leistete sich der Betrüger von dem ergaunerten Geld. (Symbolbild)  © imago/Stefan Zeitz

Razzien in Dresden und Kiel - Verdächtiger in U-Haft

Am Dienstag schließlich nahm die Polizei ihn in Dresden fest, durchsuchte hier seine Wohnung. Auch an seinem früheren Wohnort in Kiel gab es Razzien. Die Ermittler stellten verschiedene Dokumente und Speichermedien sicher.

Wegen des Verdachts des fünffachen Betrugs in besonders schwerem Fall kam Faisal A. am Dienstag nun in Untersuchungshaft.

Auffällig war er vorher noch nie geworden: Lediglich wegen eines Verkehrsdeliktes hatte er schon mal Ärger.

Titelfoto: Peter Schulze

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