Der Gras-Händler vom Sonnenstein: Kiffer-Kids brachten Dealer vor Gericht
Dresden - Am Ende waren es die Kiffer-Kids vom Sonnenstein in Pirna, die Ahmed A. (27) auf die Anklagebank des Landgerichts Dresden brachten.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Libyer nicht nur vor, Minderjährige mit Marihuana versorgt zu haben, er soll diese auch zum Verkauf geschickt haben. Vor Gericht schweigt der IT-Ingenieur.
Wütende Eltern brachten die Ermittlungen zum Laufen: Sie schleppten im April 2019 ihre Zwillinge (15) auf das Pirnaer Polizeirevier, nachdem sie sie beim Kiffen erwischt hatten. Einer davon sagte aus, dass er sein Gras in einer Wohnung auf dem Sonnenstein kaufte und auch, dass er in Bad Schandau selbst dealen würde.
Die Kripo begann ihre Ermittlungen, verhaftete dabei unter anderem den jungen Familienvater Ahmed A. Der soll immer wieder Marihuana ge- und verkauft haben, nicht nur an die Zwillinge. Auch soll er sich an einem Großdeal mit Ecstasy-Pillen beteiligt haben. Auf 8760 Euro schätzen die Ermittler seinen Gewinn im Jahr 2019.
Als die Ermittlungen gegen ihn schon liefen, soll er einen vermeintlichen Zeugen festgehalten haben, während ein Komplize auf ihn eindrosch. Aber auch Ahmed selbst wurde von Dealern attackiert, weil er angeblich Schulden nicht beglich.
Insgesamt 18 Straftaten wirft die Staatsanwaltschaft ihm vor. Er selbst äußert sich bislang zu den Vorwürfen nicht, der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Peter Schulze