Beziehungsdrama in Nossen: Mann zündet seine Freundin an!
Nossen - Als Feuerkünstlerin begeisterte Kati H. (43) ihr Publikum. Jetzt wurde die Artistin und Wirtin Opfer eines Feueranschlags. Ihr Lebensgefährte (50) hatte sie nach Erkenntnissen der Polizei in Brand gesteckt. Rettungskräften gegenüber hatte er zunächst einen Suizid-Versuch vorgegaukelt. Zwei Tage später klickten für den Freund doch die Handschellen.
Das Drama geschah am Samstag kurz vor Mitternacht im Haus der attraktiven Darstellerin in Nossen. Während eines Beziehungsstreits, so der Stand der Ermittlungen, eskalierte die Situation.
Mike A. übergoss demnach seine Freundin mit einer "brennbaren Flüssigkeit" und zündete sie an.
"Mit großer Wahrscheinlichkeit war es der Mann selbst, der die Rettungskräfte alarmierte", so Polizeisprecher Marko Laske (46).
Die Einsatzkräfte fanden die Frau mit schweren Brandverletzungen, insbesondere an den Armen und am Oberkörper, vor.
Mike A. stellte das Geschehen den Rettern gegenüber als Suizidversuch dar.
"Im Zuge weiterer Ermittlungen wurde jedoch schnell klar, dass im vorliegenden Fall nicht von einem Suizidversuch, sondern von einer vorsätzlichen Straftat auszugehen und der Lebensgefährte der Geschädigten dringend tatverdächtig ist", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (45).
Kati H. ist derzeit außer Lebensgefahr
Am Montag wurde der "Zündler" dann vor seiner Wohnung in Dresden-Trachau festgenommen.
Der Ermittlungsrichter erließ noch am Dienstag Haftbefehl.
Bernd Kämpfe (72), Winzer, Chef der Weinterrassen in Meißen und Förderer von Kati H.: "Ich bin entsetzt."
Er hatte der Gastronomin in Nachtsitzungen das Thema Wein nahegebracht. "Eine tolle Frau", erinnert sich Kämpfe.
Kati H. wurde in eine Spezialklinik für Brandverletzungen geflogen und ist derzeit außer Lebensgefahr.
Neben ihren Feuershows betreibt sie auch ein Lokal in Nossen, ist als Personalreferentin tätig und gilt als große Motorrad-Freundin.
Titelfoto: Roland Halkasch