Amokläufer von Leuben tot in Zelle gefunden
Dresden - Der Amokläufer von Leuben ist tot. Josef P. (21) verübte am 29. Dezember in der JVA Regis-Breitingen Suizid.
"Bedienstete fanden ihn stranguliert im Haftraum auf", so Christina Wittich, stellvertretende Sprecherin des Justizministeriums.
Sofort eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen stabilisierten vorerst den Kreislauf, aus dem Koma erwachte er nicht mehr. Am 2. Januar starb er im Sana Klinikum Borna.
In seiner Einzelzelle war er "engmaschig psychologisch betreut und zuletzt mindestens im Abstand von 30 Minuten kontrolliert" worden, so die Sprecherin.
Aus heiterem Himmel hatte Josef P. Anfang Dezember auf offener Straße wahllos Menschen angegriffen. Auf der Stephensonstraße in Leuben schlug der gebürtige Hoyerswerdaer einer Frau (70) unvermittelt mit einem abgebrochenen Hals einer Flasche von hinten auf den Kopf und gegen den Unterkiefer. Wenige Meter weiter fügte er einem 64-Jährigen eine Schnittwunde am Hals zu.
In beiden Fällen soll der Beschuldigte schwerste, bis zum Tod führende Verletzungen seiner Opfer zumindest billigend in Kauf genommen haben.
Josef P. verletzte noch drei weitere Menschen. Passanten hielten den unter Drogen stehenden, erheblich vorbestraften Amok-Läufer fest.
Josef P. war 2022 der vierte Häftling, der sich in einem sächsischen Gefängnis das Leben nahm. 2021 waren es sechs Häftlinge.
Normalerweise berichtet TAG24 nicht über Suizide oder Selbstverletzungen. Da der Tote mehrere Personen aus Dresden verletzte und die Tat für öffentliches Aufsehen sorgte, hat sich die Redaktion entschieden, es doch zu thematisieren.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Titelfoto: Peter Schulze