28 Flüchtlinge in Lkw eingeschleust: Anklage gegen Duo erhoben

Dresden - Ein Verkehrsverstoß könnte Menschenleben gerettet und die beiden Türken Tümen B. (52) und Murat E. (27) nun hinter Gitter bringen.

Die Geschleusten waren auf der Ladefläche eines Sattelzugs hinter Weinflaschen versteckt worden.
Die Geschleusten waren auf der Ladefläche eines Sattelzugs hinter Weinflaschen versteckt worden.  © Bundespolizeiinspektion Berggießhübel

Die beiden wurden am 30. März erwischt, wie sie 28 Flüchtlinge unter erbärmlichsten Bedingungen ins Land schleusten, sitzen seitdem in U-Haft.

Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern vor dem Landgericht erhoben.

Die S173 ist in Hellendorf nur für 7,5 Tonnen zugelassen, da fiel ein Mercedes-Sattelzug mitten in der Nacht schnell auf: Kaum war die Klappe geöffnet, stellten Bundespolizisten Uringeruch fest. Die 28 Syrer, Ägypter und Iraker auf der Ladefläche mussten ihre Notdurft in Flaschen verrichten, die Lüftung war defekt.

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Für 2800 Euro versprochenen Lohn sollen die beiden Türken die Flüchtlinge hinter einer Ladung georgischen Weins versteckt ins Land geschleust zu haben.

"Die hinter Weinflaschen versteckten Personen sollen zudem während der Fahrt ungesichert und auch aufgrund im Laderaum vorhandener scharfkantiger Gegenstände einer Lebensgefahr ausgesetzt gewesen sein", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (49).

Die Polizei stoppte den Lkw, da er zu schwer für die Staatsstraße war.
Die Polizei stoppte den Lkw, da er zu schwer für die Staatsstraße war.  © Bundespolizeiinspektion Berggießhübel

Beide wurden in der Nacht festgenommen, kamen am nächsten Tag in Untersuchungshaft. Hat Tümen B. die Vorwürfe mittlerweile zum Großteil gestanden, schweigt Murat E. beharrlich.

Beide müssen sich nun demnächst wegen bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern vor dem Dresdner Landgericht verantworten. Mindeststrafe: Drei Jahre Haft.

Titelfoto: Bundespolizeiinspektion Berggießhübel

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