22-Jährige fährt von Dresden 250 Kilometer weit mit dem Taxi und zahlt dann nicht!
Dresden - Keine Lust auf verstopfte Züge: Eine junge Frau (22) nahm lieber ein Taxi von Dresden nach Gotha (Thüringen). Als sie ihren Chauffeur nicht bezahlen konnte, verschwand sie einfach.
"Das ist mir noch nie passiert", sagt Taxifahrer Stanislav Navratil (53). Am Taxistand am Dresdner Hauptbahnhof hatte die gepflegte Frau aus Tschechien den Chauffeur kurz vor Mitternacht am Mittwoch angesprochen.
Sie wollte zu ihren Eltern fahren, sagte sie. Der Taxifahrer errechnete den Preis von 610 Euro für die Fahrt in das rund 250 Kilometer entfernte Gotha. Sie willigte ein.
Weil sie nicht in Vorkasse gehen konnte, reichte sie Navratil ihren Personalausweis als Pfand und versprach, dass ihr Stiefvater sofort bei Ankunft zahlen würde.
"Ich bin ein gutgläubiger Mensch", sagt der Fahrer. In Gotha angekommen, hatte der Stiefvater laut der Erklärungen der 22-Jährigen plötzlich nur noch ein Bein.
Sie wollte deshalb das Geld holen und sofort zurückkehren. Als weitere Sicherheit ließ sie ihre Handtasche im Auto. Navratil wartete, rief mehrmals an - nichts. Gegen 4.30 Uhr wählte er den Notruf. "Die Tatverdächtige wurde inzwischen ausfindig gemacht", so eine Polizeisprecherin am Freitag.
Taxifahrer Navratil ist sich nicht sicher, ob er sein Geld jemals bekommt. "Sie war wirklich unverfroren."
Titelfoto: Eric Münch