Dresden - Nachdem 2022 die Fälle von Jugendkriminalität in Dresden doppelt so hoch ausfielen wie noch im Jahr davor, gründete sich die Sonderkommission "Juventus". Eine 16-köpfige Spezialeinheit der Polizei, die ausrückt, wenn Jugendliche Jugendliche ausrauben. Die Zahlen beweisen: Es wirkt!

"Von 53 Delikten im ersten Quartal 2023 sank die Anzahl der Straftaten auf 15 im letzten Quartal des Vorjahres", berichtete Polizei-Sprecher Marko Laske (49).

Polizeipräsident Lutz Rodig (60) konkretisiert: "Hatten wir im Januar 2022 mit 31 Fällen de facto täglich mit diesem Phänomen zu tun, waren es im Dezember nur noch zwei."

Die Strategie der Soko nimmt nun auch die Prävention jugendlicher Straftaten stärker in den Fokus: "Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter, Eltern und Schüler werden für das Thema Jugendgewalt sensibilisiert", erklärt der Sprecher.

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Schwere Straftaten bleiben dabei die absolute Ausnahme. Meistens sind es Raubdelikte, leichte Körperverletzungen.

Eine Tat blieb Marko Laske aber im Gedächtnis: "Mitte März 2023 wurde bei einem schweren Landfriedensbruch am Elbufer ein Jugendlicher durch einen Flaschenwurf schwer am Kopf verletzt. Die Intensität der Gewaltanwendung und die Skrupellosigkeit der Täter waren erschreckend."

Dass Kinder und Jugendliche Gleichaltrige verletzen, geht auch an den abgebrühtesten Polizisten nicht spurlos vorbei.

Vor allem, wenn sie selbst Kinder haben: "Befinden sich die Kollegen aufgrund ihrer Arbeit in einer psychischen Ausnahmesituation, können sie sich jederzeit an einen Psychologen beim polizeiärztlichen Dienst oder den Polizeiseelsorger wenden", versichert Laske.

Seit ihrer Gründung hat die Soko in 346 Strafverfahren ermittelt und davon 81 Prozent aufgeklärt. Deutsche Jugendstraftäter wurden dabei am häufigsten registriert (84), gefolgt von 27 Syrern, 22 Russen und elf afghanischen Tatverdächtigen.