"Carl und Carla": Wie aus einer Studenten-Idee ein Transport-Imperium wurde
Dresden - Von einem VW-Bulli zum Miettransporter-Riesen mit 1000 Fahrzeugen! 2013 gründeten Dresdner Studenten ihr Start-up "Carl und Carla". Nicht mal zehn Jahre später sind sie in 32 Städten unterwegs.
2011 hatte einer der fünf Studenten-Gründer einen VW-T4-Kleinbus geerbt. Die Kosten für Pflege und Versicherung konnte er aber nur mithilfe befreundeter Kommilitonen aufbringen.
Die Carsharing-Gruppe taufte den Bus "Charly", nutzte ihn für Umzüge und auch Reisen bis zum Nordkap.
Bald wollten noch mehr Leute den flexibel einsetzbaren Kleinbus nutzen - das Geschäftsmodell war geboren!
Zwei Jahre später gründeten die Dresdner ihr Unternehmen. "In den letzten zwei Jahren haben wir unser Team verdoppeln können", sagt Mitgründer und TU-Dresden-Maschinenbauabsolvent Richard Vetter (35) stolz. Mehr als 100 Mitarbeiter sind heute in bundesweit 32 Städten aktiv.
Einer der Pfeiler für den Erfolg: Buchung und Abwicklung funktionieren auch flexibel übers Smartphone. Der Schlüssel liegt im Wagen, welcher von einem Mitarbeiter ferngesteuert geöffnet wird. Feste Abholstationen gibt es nicht, auch Mitgliedschaft oder Kaution werden nicht benötigt.
Kunden nutzen die Kastenwagen für Umzüge, Speditionen für Transporte. Die 9-Sitzer sind auch bei Vereinen beliebt, werden ebenfalls für Dienstreisen gebucht.
"Im kommenden Jahr sollen Aachen, Bielefeld, Lübeck und Kassel hinzukommen", kündigt Vetter weitere Expansionen an. Bis 2025 sollen Transporter durch alle 40 Städte mit mehr als 200.000 Bewohnern rollen. Auch erste Ideen zu Österreich und der Schweiz gibt es bereits, aber die sind noch Zukunftsmusik.
Wachsen soll auch die E-Mobilität: Bislang sind als Pilot-Projekt fünf E-Transporter (Reichweite: 110 Kilometer) in Dresden unterwegs. Einer davon, das 1000. Fahrzeug, wurde "Carl und Carla" am Donnerstag an der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen überreicht, die dort auch E-Ladeplätze zur Verfügung stellen.
Titelfoto: privat